Wer's erleben möchte, kann sich jetzt 800 Kilometer Anfahrt sparen. "Winter in St. Moritz" gibt's bis zum 11. Januar auch vor der Haustür: Im Apollo-Theater von Roncalli-Chef Bernhard Paul trifft sich der Jetset des Varietés zu einer Après-Ski-Party der besonderen Art. Dabei kann es allerdings trotz Flachlandlage und milden Temperaturen durchaus vorkommen, dass dem Publikum wie im Hochgebirge schon einmal die Luft wegbleibt. Was da vor der weihnachtlichen Kulisse eines Hotels in St. Moritz auf die Bühne gezaubert wird, passt gut zum Anspruch des Vorbilds in der Schweiz, das sich als "Hotspot" und Treffpunkt für Top-Sportler und Top-Prominenz gleichermaßen versteht.

Werner Buhl alias "Bellkowski" gibt dazu einerseits den Conférencier, der charmant mit der Karriere vom Tellerwäscher bis zum Hotelchef kokettiert, andererseits aber auch selbst für einen Glanzpunkt im Programm sorgt: Mit seiner magischen Seifenblasenperformance gehört er zu den Publikumslieblingen — ein Titel, den wohl die meisten Zuschauer der Show gern mehrfach vergeben. Zum Beispiel an Aime Morales, Clown, Jongleur und Magier mit großem artistischem Talent. Im Apollo wirbelt er in einem großem Reifen über die Bühne — eine preisgekrönte Nummer, die ihm beim Festival Cirque de Demain in Paris gerade erst eine Goldmedaille eingebracht hat. Auch Albert Tröbinger verbindet Tanz, Jonglage und Akrobatik. Wer meint, ihn schon einmal außerhalb des Theaters gesehen zu haben, liegt richtig. Tröbinger war im Fernsehen bei "Supertalent" und "Die große Chance" dabei. In Düsseldorf spielt er im gleichen Programm wie Lorenzo Mastropietro, einem weiteren Jonglage-Meister, der mit so vielen Hüten auf einmal herumwirbelt, dass dem Publikum nur eines zu sagen bleibt: Chapeau!

Erfahrung mit dem Jetset und glitzernden Kulissen hat auch Emily Kinch, die an einem Riesen-Kronleuchter hoch über der Apollo-Bühne waghalsige Kunststücke absolviert. Das konnten schon die Gäste des Moulin Rouge in Paris bewundern. Ebenso spektakulär: der Auftritt des Duos Elena und Jeni, das auf hochhackigen Schuhen unterwegs am Chinesischen Mast kraftvolle und anmutige Akrobatik zeigt, die beim Zirkusfestival in Kiew eine Goldmedaille wert war. Als weiteres Duo im Programm erobern Louis-Marc Bruneau-Dumoulin und Camille Tremblay den Luftraum über den Köpfen des Publikums. Die Kanadier aus der Zirkusschule in Montreal erschaffen mit Handstandakrobatik und Kunststücken am Tuch menschliche Skulpturen, die an den Grenzen von Physik und Anatomie zweifeln lassen.

Ganz ähnliche Gedanken darf sich auch machen, wer Dmytro, Zadvorniy und Ignat aus der Ukraine bei ihrer Trampolin-Performance beobachtet: Hauswände hinauf laufen oder fliegen wie Superman? Offenbar kein Problem. War da was mit der Schwerkraft? Kaum zu glauben.

Info "Winter in St. Moritz" noch bis zum 11. Januar im Apollo-Varieté Düsseldorf. Tickets bei Westticket: Telefon 0211 27 4000, www.westticket.de