Rhein-Kreis Neuss Zahl der Firmenpleiten im Kreis nimmt ab

Rhein-Kreis Neuss · Der Rhein-Kreis profitiert von der guten Konjunktur - weniger Firmen meldeten im ersten Halbjahr Insolvenz an. Der Trend bleibt positiv.

 Der Rhein-Kreis ist ein starker Logistik-Standort. Ihm beschert das aktuelle Konjunkturplus gute Geschäfte - und weniger Insolvenzen.

Der Rhein-Kreis ist ein starker Logistik-Standort. Ihm beschert das aktuelle Konjunkturplus gute Geschäfte - und weniger Insolvenzen.

Foto: lh, grafik: creditreform

Die gute konjunkturelle Lage in der Region stabilisiert die Wirtschaft im Rhein-Kreis. So ist die Zahl der Firmenpleiten seit Januar deutlich zurückgegangen. Das geht aus einer aktuellen Auswertung der Auskunftei Creditreform hervor.

"Nach der Konjunkturdelle im vergangenen Jahr geht es jetzt wieder aufwärts", sagt Rainer Bovelet, wissenschaftlicher Leiter der Creditreform. Dabei profitiere der Rhein-Kreis von seiner Stärke als Logistik-Standort. "Wenn wegen des Aufschwungs wieder mehr produziert wird, müssen auch mehr Waren transportiert werden", erläutert Bovelet. Zudem habe es im Vorjahr auch leichte Rückgänge bei den Exporten gegeben, die sich nun wieder ausgleichten. Das stärke unter anderem den Handel. "Und das kommt dem exportstarken Rhein-Kreis zugute", sagt Bovelet.

Die Anzahl der Unternehmensinsolvenzen ist im ersten Halbjahr dieses Jahres deutlich zurückgegangen. Wurden im Vorjahreszeitraum 126 Firmenpleiten registriert, sind es nun nur noch 104 Insolvenzen. Ein Rückgang von 18 Prozent und damit laut Creditreform positiver als der Bundestrend, denn in ganz Deutschland ging die Zahl der Pleitennur um rund neun Prozent zurück. Auch auf das Gesamtjahr gesehen schätzt die Auskunftei, dass die Zahl der Insolvenzen im Rhein-Kreis rückläufig sein wird und von 265 "Pleiten" im Vorjahr auf 225 Insolvenzen zurückgeht.

Besonders betroffen von finanziellen Schwierigkeiten sind laut Creditreform Firmen aus den Branchen Transport, Gastronomie, Handel und Bau. Kaum eine Rolle spielten die neuen Regelungen zum Nichtraucherschutz - nach den aktuellen Zahlen gebe es keine auffälligen Auswirkungen auf die Insolvenz-Entwicklung des Gastronomiesektors, heißt es in der aktuellen Auswertung, die auch für die Landeshauptstadt Düsseldorf eine langfristige Abnahme der Insolvenzen voraussieht. "Düsseldorf bewegt sich damit wieder auf Vorkrisenniveau", sagt Bovelet. Denn die Wirtschaftskrise habe Düsseldorf in den Jahren 2008 und 2009 ungleich härter getroffen als den Rhein-Kreis. Nun stabilisiert sich die Lage wieder (siehe Grafik).

Die Creditreform blickt bei ihrer Analyse auch auf die Situation der einzelnen Kommunen des Rhein-Kreises. Bei der Prognose zur Insolvenz-Entwicklung gehen die Wissenschaftler dabei nur in Dormagen und Jüchen von einer Zunahme der Firmenpleiten aus. Prozentual gesehen liegt Dormagen dabei vorn. Die Experten gehen davon aus, dass die Stadt auf das Gesamtjahr gesehen 30 Prozent mehr Insolvenzen verzeichnen wird. In Zahlen würde das einen Anstieg von 21 Firmenpleiten im Jahr 2013 auf geschätzt 27 Insolvenzen in diesem Jahr bedeuten.

Den stärksten Rückgang verzeichnet Meerbusch, denn dort hatte es im Vorjahr eine starke Steigerung bei den Firmenpleiten gegeben. Jetzt pendelt sich dies wieder ein: Die Creditreform schätzt, dass 2014 dort 31 Firmen Zahlungsunfähigkeit anmelden werden. Im Vorjahr waren es noch 46 gewesen. Den höchsten Anteil der "Pleiten" hat Neuss als größte Stadt im Kreis: Die Creditreform geht für dieses Jahr von 84 Insolvenzen aus - das sind in etwa so viele wie im Vorjahr.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort