Rheinberg 12 Tenöre haben in Rheinberg immer ein Heimspiel

Rheinberg · Ein schwungvolles und mitreißendes Konzert im wieder einmal ausverkauften Stadthaus.

Mit dem schwungvollen italienischen Volkslied "Funiculì Funiculà" haben die 12 Tenöre auf der Bühne des Stadthauses Einzug gehalten, und bereits nach den ersten Noten klatschte das Publikum begeistert den Takt. Die jungen Männer aus Großbritannien, Italien, Kanada, Polen, den USA und Deutschland hatten fast ein Heimspiel: Sie sangen bereits zum dritten Mal in Rheinberg - und wieder vor ausverkauftem Haus. Sie hatten diesmal eine kleine Überraschung parat. Als jedem von ihnen das typische, in hellbraunes Papier eingewickelte Fläschchen überreicht wurde, stimmten sie als Dank "Komm doch mit auf den Underberg" an.

Das Repertoire war eine Mischung aus Rock, Pop, Operette und Musical. Aus der klassischen Musik sangen sie Puccinis Turandot-Arie "Nessun Dorma" sowie "La Donna è Mobile" aus Verdis Rigoletto. Tenor Johannes Beetz aus Hamburg, der die Rolle des Conférenciers der Truppe übernommen hatte, mag persönlich diese klassischen Stücke am liebsten, verriet er der RP.

Wer Queen und ihren verstorbenen Leadsänger Freddie Mercury mag, kam ganz besonders auf seine Kosten. Ob "Under Pressure", "Don´t Stop Me Now", "We Are The Champions" oder "Bohemian Rhapsody" - ihre Version überzeugte. "Bohemian Rhapsody ist ein Lied, das komplett anders ist", erläutert Johannes, "es hat nicht den normalen Ablauf Strophe - Refrain - Strophe, es ist prädestiniert für einen zwölfstimmigen Chor". Und er hat Recht damit. Als die Zwölf das Publikum aufforderten, zweimal aufzustampfen und einmal zu klatschen, machte der Saal geschlossen mit und trug zu einem mitreißenden "We will rock you" bei.

"Don't Cry For Me Argentina" hatten sie für die aktuelle Tournee zum zehnjährigen Bestehen der Truppe neu einstudiert und brachten es mindestens so überzeugend rüber wie Madonna. John Lennons "Imagine" und Leonard Cohens "Hallelujah" gelang ihnen gut, ebenso das "Come together" der Beatles, das sie mit einer passenden Choreographie vortrugen. Apropos Choreographie: Die Damen jubelten, als zu Joe Cockers "You can leave your hat on" einer der Jungs sein Rücken-Tattoo entblößte.

"Eine schöne Mischung, einmalige Stimmen", urteilte das Ehepaar Heid aus Kamp-Lintfort. Auch Doris Strusik aus Duisburg war begeistert: "Aber warum singen sie bei den tollen Stimmen mit Mikrofon?" wunderte sie sich. "Weil nicht in allen Hallen, in denen wir auftreten, die Akustik so gut ist wie in Rheinberg", erklärt dazu Johannes Beetz.

Lediglich die Drei-Mann-Kapelle klang gelegentlich ein wenig nach Bierzelt. Bei so manchem Stück wären die Stimmen ohne Musik ohnehin besser zur Geltung gekommen. "It´s Time To Say Goodbye" erklang zum Abschied. Die Frage, ob sie wiederkommen dürften, beantwortete das Publikum mit heftigem Applaus und Bravo-Rufen.

(evka)
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