Rheinberg 13 spannende Monate in Nicaragua

Rheinberg · Die 18-jährige Maresa Otten aus Rheinberg verbringt ein freiwilliges soziales Jahr in dem mittelamerikanischen Land. Für die Leser der Rheinischen Post schreibt sie einmal monatlich eine Kolumne über ihre Erlebnisse.

 Mehr als einen großen Reiserucksack hat Maresa Otten nicht mit in das Sechs-Millionen-Einwohner-Land genommen. "Kleidung und Schuhe kaufe ich mir da, das ist dort recht billig", sagt die 18-Jährige, die sich gut über Nicaragua informiert hat.

Mehr als einen großen Reiserucksack hat Maresa Otten nicht mit in das Sechs-Millionen-Einwohner-Land genommen. "Kleidung und Schuhe kaufe ich mir da, das ist dort recht billig", sagt die 18-Jährige, die sich gut über Nicaragua informiert hat.

Foto: Armin Fischer

"Boa, krass, also ich würde ja nicht nach Afrika gehen" - dieser Satz kam mehr als nur einmal, wenn Maresa Otten anderen Menschen erzählte, dass sie vorhabe, 13 Monate ihres Lebens in Nicaragua zu verbringen. Dabei liegt das Land eigentlich ganz woanders - in Mittelamerika. "Ein freiwilliges soziales Jahr in Süd- oder Mittelamerika zu absolvieren, war schon lange ein Wunsch von mir. Nicaragua hatte ich dabei erstmal nicht auf der Rechnung", so Maresa.

Inzwischen ist die 18-jährige Abiturientin und Pfarrerstochter aus Rheinberg bereits im "Land der tausend Vulkane" angekommen. Etwa 14 Stunden dauerte der Flug ins 9000 Kilometer entfernte Managua, die Hauptstadt Nicaraguas. Inklusive Zwischenlandung in der Dominikanischen Republik. Von dort aus dauerte es noch einmal fünf Stunden bis zum letztendlichen Zielort "Nueva Guinea", im Süden des Landes.

Die Stadt hat ungefähr die Größe von Rheinberg. Also wenig Umstellung für Maresa, sollte man meinen. Falsch, denn die Stadt liegt mitten im Regenwald, fernab von jeglichem Großstadtleben. "Ich wollte die Welt mal aus einer anderen Perspektive betrachten und einen Blickwechsel, weg von westlichen Kultureinflüssen erleben", sagt Maresa auf die Frage, was sie ausgerechnet nach Nicaragua verschlagen hat.

In ihrer Schulzeit absolvierte Maresa bereits ein einmonatiges Ökologie-Projekt in Ecuador auf einer Farm, sowie einen zweimonatigen Schüleraustausch in Neuseeland. "Ich hatte drei Jahre Spanisch in der Schule, da hat sich Mittelamerika als Ziel angeboten. Eigentlich wollte ich von Anfang an nach Kolumbien, aber die Erzählungen von Leuten, die ihr FSJ in Nicaragua verbracht hatten, hörten sich echt gut an und haben mich letztendlich von dem Land überzeugt."

Die ersten vier Wochen verbringt die junge Frau in einer Gastfamilie, bevor es dann mit drei weiteren Freiwilligen aus Deutschland in eine Wohngemeinschaft geht. Vor Ort arbeitet sie als Lehrerin an der örtlichen Schule, einer Art Montessorischule, in den Fächern Deutsch und Englisch. "Zusätzlich werde ich vermutlich noch Workshops in Musik oder Sport geben", erklärt Maresa Otten.

Mehr als einen großen Reiserucksack nimmt die junge Rheinbergerin übrigens nicht mit in das Sechs-Millionen-Einwohner-Land. "Kleidung und Schuhe kaufe ich mir da, das ist dort recht billig".

Das Projekt zu organisieren sei ziemlich mühsam gewesen, erzählt Maresa. "Ich bin zwei Tage lang durch Bonn und Köln gelaufen, um alle Formalitäten zu klären. Und das Visum kann ich erst in Nicaragua selbst beantragen." Auch verschiedene Impfungen, etwa gegen Gelbfieber, sind im Vorfeld nötig. Wichtig ist bei einer so großen Reise natürlich auch die Kostenfrage. Maresa empfiehlt das Programm "Weltwärts", ein entwicklungspolitischer Freiwilligendienst, der mit verschiedenen Bundesministerien zusammenarbeitet und dafür gesorgt hat, dass der Staat einen Teil der Kosten mitfinanziert. "Die restlichen Kosten habe ich durch Spenden des CVJM - Christlicher Verein Junger Menschen - und einen Nebenjob aufbringen können."

Angst vor möglichen Gefahren durch Kriminalität oder wilden Tieren habe sie nicht, erzählt die abenteuerlustige Frau. Respektvoll und umsichtig wolle sie die Zeit dort verbringen.

Interessierte Leser können Maresa Otten auf ihrer Reise begleiten. Es wird ungefähr einmal pro Monat eine von ihr geschriebene Kolumne über ihr Leben in Nicaragua in der Rheinischen Post erscheinen. Auch ihr Blog unter Maresa-in-nicaragua.jimdo.de bietet Gelegenheit für Einblicke in ihre Abenteuer.

(RP)
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