Rheinberg 145 Karten am Wunschbaum

Rheinberg · Kinder von Flüchtlingen und armen Familien würden sich über Spielzeug und Winterkleidung freuen.

 St.-Anna-Kinder schmücken den Wunschbaum: Die dreijährige Anna auf dem Arm der neuen AOK-Regionaldirektorin Barbara Nickesen.

St.-Anna-Kinder schmücken den Wunschbaum: Die dreijährige Anna auf dem Arm der neuen AOK-Regionaldirektorin Barbara Nickesen.

Foto: Fischer

Sam ist zwölf Jahre jung und wünscht sich einen Basketball zu Weihnachten. Tyler ist 10. Er hätte gerne Legosteine vom Christkind. Und für den zweijährigen Aliderahman wäre eine Winterjacke toll. Die Wünsche könnten unterschiedlicher nicht sein, die auch Kinder von Flüchtlingen und aus armen Familien haben. Seit gestern hängen Zettel mit eben diesen Wünschen am Rheinberger Weihnachtswunschbaum im AOK-Haus an der Bahnhofstraße.

Nachdem der Baum aufgestellt war, schmückten gestern 40 Kinder des Kindergartens St. Anna ihn mit selbst gebastelten goldenen Sternen. Dazu sangen sie gemeinsam mit Kindergartenleiterin Ulla Czechon und AOK-Regionalleiterin Barbara Nickesen "Wünsche schicken wir wie Sterne".

"In diesem Jahr sind es 145 Wunschzettel", sagt Bernard Bauguitte, der als Leiter der Rheinberger Diakonie die Aktion koordiniert. "Es sind 30 mehr als im vergangenen Jahr. So viele hatten wir noch nie in den zehn Jahren, in denen es den Weihnachtswunschbaum gibt." Das führt er auf zwei Dinge zurück. Zum einen liege die Zahl der Familien, die in Deutschland mit staatlicher Unterstützung leben, relativ hoch. Zum anderen sei die Zahl der Flüchtlinge gestiegen, von denen viele koptische Christen aus Nordafrika seien. "Die feiern ebenfalls Weihnachten", so der Diakonieleiter.

Er ist einer der Personen, die die Wunschzettel von Müttern und Vätern erhalten, die diese stellvertretend für ihre Kinder abgeben. "Das sind zum Beispiel Menschen, die zu mir in die Schuldnerberatung kommen", berichtet er. Dazu gibt es weitere Personen, die Wunschzettel entgegennehmen, beispielsweise in der Flüchtlingsarbeit oder bei der Rheinberger Tafel. Personen, die anderen eine Freude machen wollen, können sich einen Wunschzettel aussuchen, vom Baum nehmen und das kaufen, was darauf steht.

Nicht wenige sind entsetzt, wenn sie manche Zettel in die Hand nehmen: "Das kann doch nicht sein, dass es in Deutschland Kinder gibt, die keine Winterjacke haben . . ."

Das Geschenk kann unverpackt neben den Wunschbaum gelegt werden. "Die Wünsche sollen den Wert von etwa 25 Euro nicht übersteigen", sagt Barbara Nickesen. Ein Kreis um Bernard Bauguitte bringt die Geschenke zum Haus der Generationen in Annaberg, wo sie von den Eltern der Kinder für den Heiligen Abend verpackt werden. Die Aktion läuft bis zum 16. Dezember.

Das AOK-Haus ist von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr geöffnet, am Samstag von 9 bis 12 Uhr.

(sass)
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