Rheinberg 600 Euro für fünf Kilo Kirschen

Rheinberg · Rheinberger Amtsgericht verurteilte 29-Jährigen gestern wegen Diebstahls.

Gestohlene Kirschen kommen einen auf frischer Tat ertappten Dieb teuer zu stehen: Für fünf Kilogramm, die er letztendlich nicht einmal verspeisen durfte, muss er jetzt 600 Euro zahlen. Das ist nämlich die Geldstrafe, zu der ihn das Rheinberger Amtsgericht gestern wegen Diebstahls verurteilt hat.

Im Juni war der arbeitslose Frisör auf einer Obstplantage von einem wachsamen Hund erwischt worden, als er sich unbefugt auf dem Grundstück aufhielt und kiloweise Kirschen in eine Tüte packte. Die fünf Kilogramm im Wert von 40 Euro nahm ihm der Besitzer umgehend ab und erstattete Anzeige. Der reuige Dieb räumte die Tat vor Gericht ein. "Das war leichtsinnig und dumm von mir", erkannte er selber, nannte den Diebstahl allerdings "eine Kleinigkeit".

Auf die Frage der Richterin, warum er denn gleich "so einen ganzen Berg" mitnehmen wollte, sagte der Rheinberger: "Die sahen so lecker aus, da habe ich über die Menge gar nicht mehr nachgedacht." Eine Handvoll nach der anderen ließ er in die Tüte wandern, bis sie voll war. Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft beantragte aufgrund der einschlägigen Vorstrafen eine kurze Freiheitsstrafe von zwei Monaten sowie 60 Sozialstunden.

Die Vorstrafen seien problematisch. Man müsse befürchten, dass der 29-Jährige zukünftig auch zugreife, wenn er etwas Leckeres im Geschäft sehe. Eine Freiheitsstrafe solle ihn zum Umdenken bewegen. Die Richterin hielt das für zu hart, eine Geldstrafe reiche aus, um auf den Mann einzuwirken.

(bil)
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