Rheinberg ADV rockten bis die Instrumente streikten

Rheinberg · Konzert zum neuen Album: "Allgemeines Denkvermögen" feierten Release im Zuff mit einem denkwürdigen Konzert.

 Seit zehn Jahren auf der Bühne: Im Zuff feierte ADV das Jubiläum und gleichzeitig das erste Album.

Seit zehn Jahren auf der Bühne: Im Zuff feierte ADV das Jubiläum und gleichzeitig das erste Album.

Foto: Armin Fischer

Volle zehn Jahre mussten ins Land gehen, bis die Fans von ADV (Allgemeines Denkvermögen) den ersten Tonträger der Band in den Händen halten konnten. "Kreuzung der Entscheidung" heißt das Debütalbum der Jungs aus Rheinberg und Alpen. Das Warten hat sich aber definitiv gelohnt. Mit technisch anspruchsvollen Gitarrenriffs und jeder Menge Wumms kommt die Platte daher. Mit ihrer Musik wollen die Vier dabei nicht nur zum Headbangen, sondern auch zum Nachdenken anregen. In ihren Songs prangern sie gesellschaftliche Missstände an, verarbeiten aber auch persönliche Verluste und Rückschläge. Sänger Robin (24): "Wir sind keine Partypunks. Unsere Texte sind sozialkritisch und thematisieren das, was uns auch privat beschäftigt". Was als Spaßkapelle zu Schulzeiten anfing, ist in der Region zu einer ernstzunehmenden Größe gereift, wenn es darum geht, modernen Punk Rock abzuliefern.

Um den Fans das neue Album gebührend zu präsentieren, stellten die Jungs von ADV ein Releasekonzert auf die Beine - natürlich im Zuff. 2006 hatten sie hier ihren ersten Auftritt, seither bezeichnet die Band die Konzerthalle des Rheinberger Jugendzentrums als ihr Wohnzimmer. "Für uns war es nur logisch, die Releaseparty hier zu veranstalten", erklärt Bassist Pümpel (24). Musikalische Unterstützung gab es im Vorfeld von den lokalen Punk-Bands "Die volle Breitseite" und "Shitheads" sowie der Posicore-Gruppe "Blut Hirn Schranke" aus Düsseldorf.

Und dann: Um 22.30 Uhr startete ADV als Headliner in einen energiegeladenen Auftritt vor dicht gedrängtem Publikum. Die Fans ließen sich nicht lange bitten und forderten schnell mit Mosh- und Pogo-Tanz ihre angestammten Plätze in den ersten Reihen ein. 90 Minuten lang spielten ADV 19 ihrer alten und neuen Songs, die über die Dauer nicht an Intensität verloren. Zwischendurch gab es kleine aber durchaus sympathische Pannen, die vielleicht das beste Indiz für den vollen Einsatz der Band waren. Während dem Song "Zufrieden und allein" zertrommelte Schlagzeuger Jan (22) den Teppich seiner Snare Drum. Ersatz gab es zum Glück prompt von einer Vorband, so dass die Party ohne Verzögerung weitergehen konnte. Der letzte Song musste sogar ohne Bass gespielt werden. Auch dieses Instrument wurde an seine Grenzen gebracht, Diagnose: Klinkenkabelbruch. Das Publikum störte es jedenfalls nicht, und am Ende quittierte es den Auftritt mit sattem Beifall.

"Das Konzert war der absolute Hammer", schwärmt Tino. Der 20-jährige gehört wie viele andere Angereiste zum festen Fankreis der Band. Auch die Musiker selbst zeigten sich mit dem Abend hochzufrieden: "So viel Spaß hatte ich noch nie auf der Bühne, mir fehlen die Worte", resümiert Pümpel. Alles in allem war es ein gelungener Abend, welcher den Bands und den Gästen wohl noch einige Zeit in Erinnerung bleiben wird.

(RP)
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