Alpen Ärztehaus wird für Menschen mit Handicap nachgebessert

Alpen · Das Ärztehaus Amaliengalerie hat seinen Betetrieb aufgenommen und wird Anfang Dezember von Karl-Josef Laumann (CDU), Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, feierlich eröffnet. Nun aber kratzt Alpens ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter Karl-Heinz Kohl (SPD) am Lack des schmucken Blickfangs mitten im Ort. Er kritisiert in einem Schreiben an Bürgermeister Thomas Ahls und die Fraktionsspitzen, dass das Gebäude in einigen Punkten nicht den Festlegungen im Behindertengleichstellungsgesetz des Landes entspricht.

So gebe es zwar Behindertentoiletten, so Kohl, aber die entsprächen nicht allen Vorschriften. Außerdem ließen sich die Eingangstüren zur allgemeinärztlichen Praxis nur schwer öffnen. Hier schlage er einen automatischen Türöffner vor. Auch der Aufzug weise Mängel auf. Vor allem der Anforderungsschalter müsse optimiert werden. Außerdem würde im Erdgeschoss ein Leitsystem für Sehbehinderte und Blinde fehlen.

Weiterer Kritikpunkt sind fehlende Handläufe an den Stufen zum Haupteingang. Grundsätzlich, so Kohl, würde er sich wünschen, frühzeitig und intensiver in Planungen öffentlich zugänglicher Gebäude eingebunden zu werden.

Bürgermeister Thomas Ahls reagiert gelassen auf die Kritik, die er in Teilen nachvollziehen könne. Zwar entspreche das Bauwerk der Baugenehmigung. Dennoch seien einige Dinge "nicht optimal gelöst sind", räumt Ahls ein. "Wir werden an einigen Stellen nachbessern, um zu einer guten Lösung zu kommen."

Kohls grundsätzliche Kritik aber, dass er nicht frühzeitig und umfassend eingebunden werde bei Entscheidungen mit Bedeutung für behinderte Menschen, weist Ahls zurück. Der Behindertenbeauftragte bekomme alle Unterlagen und sitze regelmäßig mit am Tisch.

So sei es auch bei der Amaliengalerie gewesen. Bei der Begutachtung des Hauses, bei der die jetzt kritisierten Mängel festgestellt wurden, habe Walter Adams, Chef-Techniker im Rathaus, Kohl begleitet.

(bp)
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