Alpen Alpen macht seine Ortsmitte schön

Alpen · Stadtumbau: Der Siegerentwurf beim Architektenwettbewerb wird konkret. Start in der zweiten Jahreshälfte 2017.

 Nachher: Viel Grün, eine heimeliges Pflaster, schicke Bänke, Lampen und Laternen sollen die Mitte Alpens zum "Wohnzimmer" machen. Nachher: Viel Grün, eine heimeliges Pflaster, schicke Bänke, Lampen und Laternen sollen die Mitte Alpens zum "Wohnzimmer" machen.

Nachher: Viel Grün, eine heimeliges Pflaster, schicke Bänke, Lampen und Laternen sollen die Mitte Alpens zum "Wohnzimmer" machen. Nachher: Viel Grün, eine heimeliges Pflaster, schicke Bänke, Lampen und Laternen sollen die Mitte Alpens zum "Wohnzimmer" machen.

Foto: Felixx&/De Zwarte Hond

Es war ruhig geworden im Ringen darum, wie Alpen in Zukunft mal aussehen soll. Viele waren mit Begeisterung dabei, als im Frühjahr beim Wettstreit der Architekten Ideen gefragt waren, wie das Gesicht des Ortes hübscher gemacht werden kann - wie aus einem Guss. Das deutsch-niederländische Büro-Doppel Felixx/De Zwarte Hond (Rotterdam/Köln) machte das Rennen. Knapp ein halbes Jahr später bekommt nun zumindest der Sieger-Entwurf ein Gesicht. Das hat gewinnende Züge, wie sich bei der Präsentation der Zielvorgaben am Donnerstagabend im Rat zeigen sollte. Die jungen Planer stellten ihr Projekt in vier Schwerpunkt-Bereiche vor, die Schritt für Schritt abgearbeitet werden sollen.

Beginnen will man mit dem Herzstück. Vor der stolzen Amaliengalerie soll Alpen seine "emotionale Mitte" - ein Begriff, der Viktor Illenseer von der Dorfwerkstatt sehr gefiel - finden. Im neuen "Wohnzimmer" sollen sich noch vor Weihnachten 2018 Bürger und Besucher richtig wohlfühlen. Im Rathaus ist man - wie ein Bauherr, der sich den Traum vom eigenen Häuschen erfüllt - schon mal dabei, die Möbel für die gute Stube auszuwählen: Bänke wie Sessel, mit Licht aus Leselampen und Laternen.

Hinter den Kulissen ist in den vergangenen Monaten emsig gearbeitet worden, oft bis tief in die Nacht. Schließlich musste der Entwurf, der als Wortungetüm "Integriertes Handlungskonzept" (IHK) daherkommt, fristgerecht bei der Bezirksregierung auf dem Tisch liegen. Das hat schon mal geklappt. So rechnet man in Alpen damit, dass bis Mitte nächsten Jahres ein Förderbescheid im Rathaus eingeht.

 Vorher: Der Platz vor inzwischen eröffneten Amaliengalerie ist heute eine schmucklose Pflastermeile, die nicht gerade dazu einlädt, sich hier länger als nötig aufzuhalten.

Vorher: Der Platz vor inzwischen eröffneten Amaliengalerie ist heute eine schmucklose Pflastermeile, die nicht gerade dazu einlädt, sich hier länger als nötig aufzuhalten.

Foto: Sebastian Peters

Los gehen soll's dann im Herbst mit der recht unaufwendigen Aufwertung des schmucklosen Rathausplatzes durch blühenden Gehölze in große Pflanzkübeln, die Farbe ins Spiel bringen sollen. Auf der westlichen Seite des Rathauses soll gestalterisch eine Brücke geschlagen werden zum Brunnen auf dem Weg zum Edeka-Markt, der heute wenig einladend ist. Doch das Prunkstück soll die Dorfmitte werden. Hier sollen Autos ein, zwei Gänge runterschalten und einer Wohlfühloase Raum lassen, in der sich Menschen treffen, sich gerne aufhalten und die freigelegte Alp'sche Ley erleben. Viel Grün soll Einzug halten, der Asphalt auf der Fahrbahn einem ansprechenden Pflaster weichen. Rund eine Million Euro soll das geschätzt kosten, die Hälfte muss wohl die Gemeinde zahlen. Nichts soll ohne Bürger geschehen. Ihre intensive Beteiligung ist weiter Programm. Ebenso beim späteren Versuch, die Aufenthaltsqualität der Lindenallee deutlich zu steigern, die als "Dorfstraße" im Verbund mit der Burgstraße Alpen auch als Einzelhandelsstandort deutlich aufwerten soll.

Weitere elementare Bausteine sind der "Mehrgenerationengürtel" als Grünzone mit Angeboten für alle Altersgruppen rund um das "Campus Marienstift" mit "Naturerlebnissen" und Zugang zur Alp'schen Ley sowie das Green-Lifting der Parkplätze im Ortskern. Den Planern war das Signal wichtig, dass sie "nicht das Evangelium verkünden, das in Stein gemeißelt" sei. Zum Masterplan gehören auch neue soziale, zentrumsnahe Wohnformen, zum Beispiel auf dem Willy-Brandt-Platz, den die Feuerwehr räumt.

Bürgermeister Thomas Ahls und alle Ratsfraktionen jedenfalls haben Feuer gefangen, sind begeistert vom erfrischend auftretenden international zusammengestellten Planer-Team. SPD-Fraktionschef Jörg Banemann ist so begeistert, dass er sich nicht davor scheute, von einem "historischen Moment für Alpen" zu sprechen: "Das macht Lust auf mehr."

Weitere Vorher-Nachher-Bilder aus Alpen: Seite C 4

(RP)
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