Alpen Alpens Grüne wollen vier Ratssitze holen

Alpen · Die Nachhaltigkeitspartei stellte am Samstag das Wahlprogramm vor, mit dem sie punkten will.

 Die Grünen sind guter Dinge: Karl-Heinz Hemmerich, Rosemarie Wörth, Peter Nienhaus, Ursula Arens und Willi Schellen (von links).

Die Grünen sind guter Dinge: Karl-Heinz Hemmerich, Rosemarie Wörth, Peter Nienhaus, Ursula Arens und Willi Schellen (von links).

Foto: armin fischer

"Unser Ziel ist es, fünf Plätze im Rat zu bekommen." Peter Nienhaus gibt sich als Bürgermeisterkandidat der Grünen optimistisch, wenn er auf die Kommunalwahl in drei Wochen blickt. "Vor fünf Jahren haben wir 11,7 Prozent der Stimmen und vier Plätze erreicht. Diesmal sollen es mehr werden." Der 57-jährige, der als Nachfolger des Fraktionsvorsitzenden Christian Chwollek gehandelt wird, kann seinen Optimismus begründen. "Die Akzeptanz der Grünen ist gestiegen", sagt der Grüne, der auf dem ersten Platz der Reserveliste steht. "Wir bauen keine Luftschlösser. Dazu haben wir einen starken Rückhalt in der Bevölkerung."

Außerdem haben die Mitglieder der Nachhaltigkeitspartei ein Wahlprogramm entwickelt, mit dem sie bei den Alpenern punkten wollen. Die Nachhaltigkeit durchzieht dieses Programm, das am Samstag der Öffentlichkeit präsentiert wurde, wie ein roter Faden. Die Grünen wollen großem "Flächenverbrauch nicht mehr zustimmen", heißt es darin. Wenn die verbleibenden Flächen in den Gewerbegebieten belegt seien, wollen sie "interkommunale Gewerbegebiete" nutzen, also das vorhandene Grafschafter Gewerbegebiet Genend in Moers.

Die Grünen fordern außerdem, keine weiteren Flächen für Wohnbebauung auszuweisen. Stattdessen wollen sie ältere Immobilien besser nutzen. Junge Familien mit Kindern sollen einen Zuschuss bekommen, wenn sie ein Haus energetisch sanieren oder mit regenerativer Energie versorgen. "Dieser Zuschuss könnte bei 5000 bis 10 000 Euro liegen", sagt Willi Schellen, der auf dem zweiten Listenplatz steht. "Im Wahlprogramm haben wir aber keine konkrete Zahl genannt."

Das Klimaschutzkonzept, das für die Gemeinde beschlossen ist, wollen die Grünen umsetzen. "Bislang wird Klimaschutzpolitik nur nach Kassenlage gemacht", sagt Karl-Heinz Hemmerich, der auf dem dritten Listenplatz steht und Kreistagskandidat ist. "Alpen braucht einen Klimaschutzbeauftragten, wie Rheinberg, wenn auch nur mit einer 30-Prozent-Stelle. Er könnte Bürger in energetischen Fragen beraten." Außerdem könne er die Umsetzung des Klimaschutzkonzepts unterstützen.

Auch beim Verkehr setzen die Grünen auf Nachhaltigkeit. Sie wollen die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr verbessern, zum Beispiel von Menzelen nach Xanten. "Dort fährt nur drei mal am Tag ein Bus, obwohl es viele Schüler gibt, die in Xanten zur Schule gehen", berichtet Ursula Arens, die mit ihrem vierten Listenplatz eine gute Chance hat, in den Rat einzuziehen, anders als Peter Rüsing auf dem Listenplatz fünf. Gleichzeitig hält sie es für falsch, 83 weitere Stellplätze für Autos an der Haagstraße im Alpener Ortskern zu bauen. "In Alpen findet man immer einen Parkplatz, selbst zu Stoßzeiten." Das Geld wollen die Grünen lieber ausgeben, um das Rad- und Fußwegenetz auszubauen.

Das Programm haben die Grünen bei ihren nächsten Aktionen dabei. Sie stehen bis zur Wahl an den Freitagen auf dem Wochenmarkt in Alpen und an den Dienstagen auf dem Markt in Menzelen-Ost. Außerdem planen sie Ortsbegehungen in Menzelen, Veen und Alpen, die sie in den nächsten Tagen terminieren wollen.

(got)
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