Rheinberg Altrhein-Schleuse wird trocken gelegt

Rheinberg · Eine Sohlgleite soll Kleinlebewesen wie Fischen und Krebsen künftig helfen, die Schleuse zu überwinden. Der Kampfmittelräumdienst untersucht den Graben.

 Meterdick sind die Leitungsrohre, die derzeit im Bereich des Schleusenbauwerkes Moersbach/Fossa errichtet werden.

Meterdick sind die Leitungsrohre, die derzeit im Bereich des Schleusenbauwerkes Moersbach/Fossa errichtet werden.

Foto: Armin Fischer

Die Arbeiten für den Umbau des denkmalgeschützen Schleusenbauwerks im Moersbach/Fossa am Übergang zum Altrhein nehmen Fahrt auf. Im Auftrag der Linksniederrheinischen Entwässerungsgenossenschaft (Lineg) wird eine Sohlgleite eingebaut, damit Kleinlebewesen wie Fische und Krebse die Schleuse künftig überwinden können. Damit erfüllt die Lineg eine Forderung aus der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (die RP berichtete mehrfach).

Bevor die eigentlichen Arbeiten voraussichtlich in der übernächsten Woche beginnen, ist nun der Kampfmittelräumdienst zwischen den Straßen Am Kanal und Rheinstraße zugange: Die Mitarbeiter untersuchen das Gewässer nach möglichen Blindgängern aus dem Weltkrieg. "Dazu muss die Sohle trocken gelegt werden", erklärt Lineg-Planungsingenieurin Gesa Amstutz. Das sei ursprünglich nicht geplant gewesen.

In dieser Woche wird nun eine Heberleitung installiert. Das bedeutet: Das Wasser des Moersbachs beziehungsweise der Fossa wird durch eine 170 Meter lange Rohrleitung mit einem Durchmesser von einem Meter um die Baustelle herumgeführt. Bei einer Heberleitung handelt es sich um eine geschlossene Rohrleitung, in der Wasser durch Ausnutzen des atmosphärischen Drucks über eine Erhebung geleitet wird.

Die Rohrleitungen werden auf der Seite zur Rheinstraße liegen. Die Anlieferung hat am Montag begonnen. Die Lineg hat zwischenzeitlich entschieden, den Einbau der Sohlgleite komplett in Trockenbauweise durchzuführen. Die Arbeiten erfolgen in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz und werden sich über mehrere Wochen erstrecken. Wie Gesa Amstutz auf Nachfrage berichtete, soll die Heberleitung bis zum Wochenende fertig sein. In der nächsten Woche untersucht der Kampfmittelräumdienst den Graben, außerdem wird die Lineg einen Laserscan zur Dokumentation des Ist-Zustandes des Denkmals machen, bevor in der dann folgenden Woche die Arbeiten zur Sohlgleite beginnen.

(up)
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