Rheinberg Amazon fordert Grundschulen heraus

Rheinberg · Beim Wettbewerb "Lesen macht Spaß" setzt sich die Hamborner Grundschule im Dichterviertel gegen 60 Klassen durch.

 Amazon in Rheinberg hat erstmals einen Geschichtenwettbewerb für Grundschulen durchgeführt. Sieger wurde die Schule im Dichterviertel aus Duisburg-Hamborn. Die Klasse 3b führte ihr Stück "Der Frosch mit der Kussallergie" auf.

Amazon in Rheinberg hat erstmals einen Geschichtenwettbewerb für Grundschulen durchgeführt. Sieger wurde die Schule im Dichterviertel aus Duisburg-Hamborn. Die Klasse 3b führte ihr Stück "Der Frosch mit der Kussallergie" auf.

Foto: A. Fischer

Die neueste Spielekonsole, das angesagte Videospiel oder scharfe Schuhe - und das alles griffbereit in Augenhöhe. Die Kinder der "Grundschule im Dichterviertel" aus Duisburg-Hamborn kamen sich während der Amazon-Betriebsbesichtigung wie Alice im Wunderland vor. "Bitte nichts aus dem Regal nehmen, der Computer findet das dann nicht wieder", bremste Standortleiter Karsten Frost die aufkommende Euphorie. Der Rundgang durch die weitläufigen Hallen gehörte zum Vorprogramm der Preisverleihung des Wettbewerbes "Lesen macht Spaß", bei dem sich die Duisburger Drittklässler gegen 60 andere Klassen von Kleve bis Düsseldorf durchsetzten.

Apropos Alice im Wunderland: Mit Märchenfiguren kennen sich die Schreibprofis aus, denn ihre Siegergeschichte "Der Frosch Prinz" enthält so einige davon und das in vielen schrägen Rollen. Allerdings sind Protagonisten wie Superman oder das MSV-Zebra nicht auf dem Mist der Hamborner Grundschüler gewachsen. "Bei der Geschichte handelt es sich eigentlich um ein inklusives Projekt. Die Idee zu diesen Figuren und ihren Eigenarten stammt von den Schülern der Förderschule am Rönsbergshof in Duisburg" berichtet Lehrerin Katia Huberty. Die Klasse 3b der Hamborner Grundschule machte daraus mit vielen bunten Bildern und einer Menge Kreativität eine spaßige Geschichte. "Ich musste immer wieder lachen, die Idee ist einfach klasse", erzählt Karsten Frost, der neben Bestsellerautorin Poppy J. Anderson zur Jury gehörte. Drittes Jurymitglied und Schirmherrin des Wettbewerbes war Barbara Ossyra von der Agentur für Arbeit in Wesel.

Wenn 60 Schulklassen vom ersten bis zum vierten Schuljahr teilnehmen, muss man sich besondere Kriterien einfallen lassen, damit alle eine Chance haben. "Kreativität stand im Vordergrund, uns ging es nicht darum, Rechtschreibfehler zu zählen", erläutert Organisatorin Franziska Krittel. Erlaubt war alles, von der Bildergeschichte bis zum Roman, Hauptsache originell. Mit der Geschichte alleine gaben sich die Gewinner aber nicht zufrieden, sie haben daraus noch ein Theaterstück gemacht. Da ließ sich der Internetriese nicht lumpen und baute für die Aufführung ein professionelles Bühnenbild auf.

Schnell wurde deutlich, warum diese Kinder den ersten Platz erreicht haben. Diese Story ist wirklich Klasse: Der arme kleine Frosch möchte endlich Prinz werden, aber weder Aschenputtel, noch die Schlange Ka oder das MSV-Zebra können ihm helfen. Bis endlich Supermann kommt und sie zur Prinzessin fliegt. Jetzt braucht er nur noch die Prinzessin küssen und schwups wird aus der hässlichen Kröte ein Prinz. Aber an dieser Stelle haben sich die Schüler einen letzten dramaturgischen Kniff einfallen lassen: Der Frosch hat eine Kussallergie. Macht nichts, ein herzhafter Biss in einen Apfel reichte auch.

Nach diesem letzten Beweis ihres Könnens gab es die verdienten Preise: Einen E-Book-Reader für jeden und 1750 Euro Guthaben für elektronisches Lesefutter. Zusätzlich befindet sich "Der Frosch Prinz" noch in einem Buch wieder, von dem jedes Kind ein Exemplar erhielt. Freunde können sich die Geschichte als E-Book herunter laden. Und dann war da noch der gläserne Siegerpokal, den die Kleinen voller Stolz in die Höhe stemmten wie einst Philipp Lahm den WM-Pokal.

(erko)
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