Nach den "erfolgreichen Arbeitsniederlegungen in der Osterzeit" hat Verdi gestern die Streiks an den NRW-Standorten in Rheinberg und Werne fortgesetzt. An vier Tagen in der Woche vor Ostern hätten die Streikenden bei Amazon erstmals erfolgreich neue Formen wie den so genannten "Rein-Raus-Streik" getestet, heißt in einer Verdi-Mitteilung von gestern. Bei den zukünftigen Streiks bei Amazon will die Gewerkschaft weitere neue Streikstrategien ausprobieren. Silke Zimmer, Verdi-Landesfachbereichsleiterin für den Handel in NRW, setzt bei dem Online-Händler auf kaum kalkulierbare Aktionen: "Wir sorgen bei Amazon weiter für Unruhe. Die aktuellen Streiks werden dazu beitragen, dass Amazon das erhöhte Auftragsvolumen nach dem Mai-Feiertag nicht vollständig abarbeiten kann", so die Gewerkschafterin. Auch in der anstehenden Tarifrunde für den Einzelhandel in NRW will die Gewerkschaft mit den Beschäftigten von Amazon "für weiteren Wirbel" sorgen.

"Die Streiks bei Amazon werden von uns so lange fortgesetzt, bis wir die Tarifbindung an die Tarifverträge des Einzelhandels für die Beschäftigten bei dem Versandhändler erreicht haben", kündigte Silke Zimmer an. Darüber hinaus stellte eine Unternehmenssprecherin klar, dass Roboter nicht künftig das "Picken" übernehmen werden. Richtig sei, dass Roboter die Regale zu den Mitarbeitern brächten. Diese würden dann nach wie vor die Artikel "picken". So würden Roboter den Mitarbeitern lediglich weite Wege ersparen, sie aber nicht ersetzen.