Rheinberg Amüsanter Spuk in der Stadthalle

Rheinberg · Das Landestheater Rheinland-Pfalz spielte "Die Geisterkomödie" in Rheinberg.

"Die Geisterkömodie" ist wohl das bekannteste Stück von Noel Coward. Und in der der Inszenierung des Landestheaters Rheinland-Pfalz fand es in der Stadthalle großen Anklang. Die Komödie lud die Zuschauer zu einer Geisterbeschwörung ein. Auf der Bühne war ein Wohnraum zu sehen, in dem die Schauspieler ihr Publikum tatsächlich verzauberte

Der Schriftsteller Charles Condomine und seine Frau Ruth veranstalten eine Séance in ihrem Haus, um neue Ideen für ein Buch zu finden. Eine spirituelle Sitzung mit Geisterbeschwörung ist wohl ein gutes Thema für ein interessantes Buch und in diesem Fall eben auch fürs Theater: Ein Medium - Madame Arcai -, das übernatürlichen Kontakt ins Jenseits herstellen kann, sorgt für eine Menge Erheiterung. Zunächst wollen die magischen Kräfte nämlich gar nicht wirken. Madame Arcati geht daraufhin in einen Trancezustand über. Doch weder die Condomines noch das befreundete Ehepaar Bradman können die Spukgeschichten glauben. Niemand scheint den neuen Besucher wahrzunehmen - bis auf Gastgeber Charles Condomine. Seine verstorbene Ehefrau Elvira nimmt Kontakt zu ihm auf und wird beim Anblick seiner zweiten Frau eifersüchtig. Sie weigert sich zu verschwinden und wirft ein echtes Problem mit fatalen Folgen auf: Eifersucht und Wahrnehmung werden Teil eines amüsanten Spiels, das über die Grenzen des Todes hinausgeht.

Die Besucher waren in der geheimnisvollen und geisterhaften Vorstellung sichtlich gefangen. Komik erheiterte sie, während die Darsteller eine gute und unterhaltsame Show hinlegten.

Nachdem Elvira - Charles erste Ehefrau - das Auto der Condomines präpariert hat, fährt Ruth damit zu Madame Arcati und möchte, dass sie den Spuk aufhebt. Doch sie weiß nichts von ihrem Pech und stirbt. Elvira reagiert erschrocken, denn eigentlich wollte sie ihren geliebten Charles mit in den Tod ziehen, um wieder mit ihm zusammen sein zu können. Die Frauen - nun beide im Totenreich - verbünden sich und wollen ihn gemeinsam ins Jenseits holen, doch er hat längst genug. Sie lachen vergnügt, als sie den Aufprall eines Autos hören und wissen, dass dann bald auch ihr Charles wieder bei ihnen sein kann.

Der Glaube an Gespenstern und Übernatürlichem wurde an diesem Abend belebt, der Zauber der Weihnacht muss es schließlich nicht immer sein. Starker Applaus war Lohn für eine starke Leistung.

(jbra)
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