Rheinberg Anlieger fordern Nachtfahrverbot für Güterzüge

Rheinberg · Bürgerinitiative Bahnlärm NIAG arbeitet zurzeit Forderungen aus. Ziel: Von 22 bis 6 Uhr sollen keine Züge mehr rollen.

 Die Kohle-Züge der NIAG sollen nachts nicht mehr fahren, wünscht sich die Bürgerinitiative Bahnlärm.

Die Kohle-Züge der NIAG sollen nachts nicht mehr fahren, wünscht sich die Bürgerinitiative Bahnlärm.

Foto: privat (Archiv)

Die Bürgerinitiative Bahnlärm arbeitet zurzeit einen Katalog mit Forderungen aus, um den Lärm zu senken, der von der Bahnstrecke zwischen Rheinkamp und Orsoy verläuft. Diese stellte Dr. Eva Hellmis, die Sprecherin der Initiative, jetzt bei einem Treffen "Schwarzen Adler" Vierbaum vor, nachdem sie die guten Kontakte unterstrichen hatte, die mittlerweile zu NIAG-Vorstand Hans-Joachim Berg bestehen. Der NIAG-Vorstand habe zugesagt, der Initiative "maximal entgegenzukommen". Er wolle die Sache vom Tisch haben, solange er noch im Amt sei. Dabei steht noch nicht fest, wann dies ist, da Berg zunächst einen Vertrag bis Ende 2013 hatte, diesen aber aller Voraussicht nach verlängert. Die Initiative solle aufschreiben, wenn etwas passiert sei, habe der NIAG-Vorstand gesagt, damit die Verkehrsbetriebe nachhaken könnten. Sie könne jederzeit anrufen.

Eva Hellmis sagte vor 50 Zuhörern, die NIAG habe bereits zwei Lokomotivführer "erwischt", die die offizielle Anweisung nicht eingehalten hätten, höchstens 30 Stundenkilometer mit den Güterzügen unterwegs zu sein. Der NIAG-Vorstand habe außerdem zugesagt, die Initiative dürfe in Fahrtenpläne einsehen. Das wertete die Initiativsprecherin als Erfolg.

Dabei soll es nicht bleiben. Die Initiative hat zwölf Forderungen formuliert, die sie als Diskussionsgrundlage mit der NIAG sieht. Damit soll der Lärm gemindert und die Sicherheit erhöht werden. Auf der einen Seite sind die Forderungen organsiatorischer Art. Zwischen 22 und 6 Uhr soll ein Nachtfahrverbot gelten. Die Züge, in denen vor allem Kohle transportiert wird, sollen höchstens 25 Stundenkilometer fahren. Und die Zahl der Fahrten soll reduziert werden, besonders an Sonn- und Feiertagen. Auf der anderen Seite sind die Forderungen technischer Art. Die Güterwagen sollen moderne Bremsen erhalten. Die Schienenstöße, die das bahntypische "Dong-Dong" verursachen, sollen verschweißt werden. Außerdem sollen die unbeschrankten Bahnübergänge mit Andreaskreuzen durch beschrankte Bahnübergänge ersetzt werden, um die Sicherheit zu erhöhen und die schrillen Signaltöne zu beenden, die Lokomotivführer vor unbeschrankten Bahnübergängen zu geben haben. "Es muss ein Konstrukt enstehen, das für beide Seiten erträglich ist", sagte Eva Hellmis mit Blick auf weitere Gespräche mit der NIAG.

Parallel läuft das Gutachten über Lärm und Erschütterungen an der Bahnlinie, das die Stadt Rheinberg in Absprache mit der Initiative in Auftrag gab. Für die nächsten Tagen sei eine zweite Messung geplant, die der NIAG nicht bekannt sein soll. "Wir erwarten Ende des Jahres Ergebnisse", so Eva Hellmis.

(got)
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