Neujahrsempfang in Rheinberg Anspannung und Hoffnung vor der Fusion

Rheinberg · Pfarrer Martin Ahls blickt beim Neujahrsempfang von St. Peter in Rheinberg positiv ins neue Jahr.

 Viel Stoff für Diskussionen: Martin Ahls, Ulrike Thölke und Georg Welp hatten viel zu besprechen.

Viel Stoff für Diskussionen: Martin Ahls, Ulrike Thölke und Georg Welp hatten viel zu besprechen.

Foto: Armin Fischer

Der traditionelle Neujahrsempfang der Kirchengemeinde St. Peter Rheinberg am Dreikönigstag stand in diesem Jahr ganz im Zeichen der Fusion mit der Kirchengemeinde Borth und Ossenberg, die am 4. Februar vollzogen werden soll.

Nach der Festmesse in der St. Anna-Kirche nutzten mehr als 100 Gemeindemitglieder die Gelegenheit, sich im Pfarrheim bei Snacks und Getränken auszutauschen. Musikalisch unterhalten wurden sie dabei von den "Anna-Singers" mit ihrem musikalischen Leiter Heinz-Willi Coopmann. "Eigentlich war das eine Art Projektchor für das Patronatsfest, aber mittlerweile bekommen wir immer mehr Mitglieder und werden immer öfter gebucht", erzählt das ehemalige Mitglied des Kirchenvorstands.

Marius Kehrmann vom Pfarreirat St. Peter hielt sich in seiner Begrüßung nicht lange mit Rückblicken auf: "Das nächste Jahr wird aufregend, dann sind wir bis auf einige Straßenzüge in Millingen endlich wieder komplett." Zweifel am Gelingen des Zusammenschlusses hegt Kehrmann keine. Aus seiner Sicht ist die Fusion zwischen den Kirchengemeinden von Orsoy bis Annaberg ein gutes Beispiel für ein reibungsloses Gelingen.

In seiner ersten Neujahrsansprache in Rheinberg äußerte Pfarrer Martin Ahls Dankbarkeit für die herzliche Aufnahme in der Kirchengemeinde. Einen besonderen Dank richtete Ahls an das Seelsorgeteam: "Das hat mich in den Dienstgesprächen schon angenommen, lange bevor ich hier war." Was die Fusion betrifft, empfindet der Geistliche ein Gefühl der Anspannung. "Wie funktioniert das Leben zwischen zwei Pfarreien, die so unterschiedlich geprägt sind und mit welchen Erwartungen geht man da rein? Das kann schon zu sowas wie einer geistigen Überforderung führen", so Ahls, der vorsorglich darauf hinwies, dass gerade zu Beginn nicht jede Anfrage sofort beantwortet werden könne.

Rein formell sieht er der Veränderung gelassen entgegen. Ahls: "Es ist alles besprochen und im Grunde wird die Fusion doch jetzt schon gelebt. Wir erfinden die Kirche ja nicht neu." Es gelte nun, die Eigenheiten der Kirchen zu behalten ohne den Blick auf das Ganze zu verlieren. "Diesen Spagat hinzukriegen wird nicht einfach. Auch mit den Gottesdienstzeiten an Samstagen und Sonntagen werden wir nicht allen Menschen gerecht werden können", befürchtet Ahls,. Gerade was die Gottesdienste betrifft, sieht der Geistliche deutliche Verbesserungen: "Eine Rotation mit wöchentlich wechselnden Gottesdiensten fällt weg, es wird wieder feste Zeiten in allen Kirchen geben. Und wo andernorts eingespart wird, kommt bei uns noch was dazu: Künftig wird es in St. Peter an jedem Sonntag um 18 Uhr eine Messe geben." Von der Hoffnung auf eine gute Zukunft war auch sein Neujahrswunsch geprägt: "Möge es für uns alle ein gutes Jahr des Herrn werden und nicht irgendein Jahr."

(erko)
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