Rheinberg Artlon sprüht sich ins Miami der Achtziger

Rheinberg · Die MAP-Kunstaktion wird am Donnerstag eröffnet: Die Künstler - unter anderem aus Spanien und Bulgarien - arbeiten bereits.

Die Kunstausstellung "Miami Artlon" wird am Donnerstag, 13. August, im alten van-Gember-Speicherhaus an der Kaiserstege 4, um 19 Uhr eröffnet. Der Eintritt ist frei, die Platzanzahl ist allerdings begrenzt.

Das MAP-Team zieht die Ausstellung in diesem Jahr im Stil des Miami der 1980er-Jahre auf und verwandelt drei Etagen in eine bunte Welt, die an die Aerobic-Bewegung oder an die Kultserie "Miami Vice" erinnert. Die Zeitreise wird nicht nur durch die farbenfrohe Umgestaltung der Räume perfekt, sondern natürlich vor allem durch die Kunstobjekte und die Künstler unterstrichen. 16 Künstler aus fünf Ländern stellen aus.

Auch die Kunstrichtungen sind facettenreich. Es stellen aus Spanien PIN (Pamplona), Kuru (Barcelona), Corte (Huarte) und Ionmy (Huarte) aus, die Graffiti-Arbeiten zeigen. Aus Bulgarien präsentieren Arsek und Erase (beide aus der Hauptstadt Sofia) auch bunte und einfallsreiche Graffitis. Ebenfalls Sprayarbeiten zeigen der Serbe Artez aus Belgrad, Mallakai aus Kopenhagen und die deutschen Graffitikünstler Bond aus Leipzig, der Künstler Neatful (Hamburg) sowie der Mainzer Künstler Polen 74. Auch Superpower und Hiwobreim (beide aus Rheinberg) sitzen mit im Graffiti-Boot.

Mit dabei sind diesmal auch einige Fotografen. Ihre Fotografien zu den Achtzigern präsentieren unter anderem die Rheinbergerin "LivTyler", Rainer Moll aus Krefeld und Bond aus Leipzig. Die Fotokünstler haben typische 1980er-Jahre-Momente auf ihren Bildern festgehalten, die bei vielen Besuchern Erinnerungen an die wilde Zeit wachrufen dürfte. Malmö aus Spanien und Pippo aus Italien/Rheinberg) zeigen Illustrationen zu dem Jahrzehnt. "Das Projekt steht auch unter dem Motto ,Leben findet (Innen)stadt' - Nutzung statt Leerstand!'", wie Marco Kutz vom MAP-Team erklärte.

Mit dem Kunstprojekt Artlon möchte das MAP-Team unter anderem den städtischen Leerstand in Rheinberg gewissermaßen bespielen. Dabei nutzen sie leerstehende Gebäude und Läden, die von internationalen und nationalen Künstler in nur 5 Tagen, unter Berücksichtigung eines bestimmten Themas und unter Einbezug verschiedener künstlerischer Medien (Graffiti, Fotografie, Illustrationen, Installationen oder Skizzen), zu einer temporären Ausstellung verwandelt werden. Die so entstehenden "Pop up-Galerien" (plötzlich auftauchende Galerien) sind dann für einen kurzen Zeitraum für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Fluktuation hat hier Methode - in einer bestehenden Umgebung entsteht in kürzester Zeit etwas Neues, das fast ebenso schnell wieder verschwindet wie es gekommen ist, so Kutz.

Die Kunstausstellung eröffnet DJ Haru Specks. Er ist nach eigenen Angaben "Schallplattenaufleger, Babyboomer, Linkshänder beim Essen und Plattensammler". Haru Specks lebt in Düsseldorf und predigt der Welt Musik und Vernunft. "Er ist ein sogenannter Venylprediger", unterstrich Kutz. Specks erzählt in einem 45-minütigem Vortrag über die achtziger Jahre, Kunst, Musik und Miami. Seine Ausführungen werden musikalisch untermalt. Man darf sich also auf diese Kunstaktion freuen. Die "Artlon Miami"-Schau wird an den Tagen nach der Eröffnung zu sehen sein.

(sass)
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