Rheinberg Auch heute wird wieder gestreikt

Bei Amazon in Rheinberg wurde gestern früh gestreikt. Um 9.30 Uhr war am Eingang bis auf ein paar Transparante nichts mehr zu sehen. Allerdings war das Streikbüro - auch diesmal wieder in der Gasstätte "Zur Schopsbröck" an der Römerstraße untergebracht - besetzt. Neben Verdi-Gewerkschaftssekretärin Sabine Busch empfingen dort auch Betriebsratsmitglieder Mitarbeiter, die sich in die Streiklisten eintrugen.

Mit Beginn der Frühschicht wurde gestern an den Amazon-Standorten Rheinberg und Werne gestreikt. "Ich schätze mal, dass sich über den Tag verteilt rund 500 Kollegen beteiligen", sagte gestern Betriebsratsvorsitzender Tim Schmidt.

Der weltweit größte Online-Versandhändler verweigere weiterhin jegliche Verhandlungen mit Verdi über einen Tarifvertrag für die bundesweit 15 000 Beschäftigten. "Dadurch bekommen die Beschäftigten zum Teil mehrere hundert Euro weniger pro Monat als ihnen nach den Tarifverträgen des Einzel- und Versandhandels zustehen würde", so die Gewerkschaft.

Silke Zimmer, Verdi-Fachbereichsleiterin Handel in Nordrhein-Westfalen: "Wir haben Amazon immer wieder aufgefordert, sich mit uns an einen Tisch zu setzen. Dazu gab es bisher keinerlei Bereitschaft. Wer Beschäftigte nach Gutsherrenart bezahlt, statt faire Tariflöhne zu zahlen, darf sich dann über Streiks nicht wundern." Man werde, so die Gewerkschafterin weiter, auch kurzfristig zu weiteren Streiks vor den Osterfeiertagen aufrufen.

Heute soll entschieden werden, ob der Streik verlängert wird oder nicht, sagte Sabine Busch gestern. Rheinberger Amazon-Mitarbeiter sind aufgefordert, heute mit nach Werne zu fahren, um die dort streikenden Kollegen zu unterstützen.

(up)
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