Rheinberg Auch Lidl ist Partner der Europaschule

Rheinberg · Gestern wurde der Kooperationsvertrag unterschrieben. Die Schüler und auch der Discounter profitieren.

 Schulleiter Norbert Giesen und Lidl-Ausbildungsleiterin Kathrin Linden unterschrieben gestern den Kooperationsvertrag.

Schulleiter Norbert Giesen und Lidl-Ausbildungsleiterin Kathrin Linden unterschrieben gestern den Kooperationsvertrag.

Foto: Armin Fischer

Die Europaschule hat ihr Portfolio bei der Berufswahlorientierung um einen markanten Baustein erweitert. Gestern haben Schulleiter Norbert Giesen und Kathrin Linden, Ausbildungsleiterin des Discounters Lidl, Regionalgesellschaft Kamp-Lintfort, einen Kooperationsvertrag unterschrieben. Nach Enni, der Solvay, der Sparkasse am Niederrhein und Michael Schiffer Print & Kommunikation ist Lidl der fünfte Partner, der den Europaschülern unterschiedliche Möglichkeiten anbietet, mit der Welt der Arbeit hautnah Kontakt aufzunehmen. "In diese Reihe passt Lidl sehr gut rein", sagte Giesen, ehe er zum Füllfederhalter griff.

Von der neuen Verbindung versprechen sich beide Partner einen Gewinn. Die Europaschule profitiert von der Chance, ihren Schülern ab Klasse sieben bis zum Abitur ein weiteres Berufsfeld mit einem breiten Spektrum an Praktika zu eröffnen. Lidl wiederum setzt auf die Nähe zur Schule, um im schärfer werdenden Wettlauf um qualifizierten beruflichen Nachwuchs möglichst vorn dabei zu sein.

Dem Discounter gehe es durch die Verbindung darum, Schülern bei der Berufsfindung die Chance zu geben, praktische Erfahrungen zu sammeln. "Nur so können junge Menschen ihre Vorstellungen mit dem abgleichen, was sie tatsächlich erwartet", so Kathrin Linden. Das schärfe den Blick für die berufliche Wirklichkeit und sei der beste Weg, Ausbildungsabbruch, der für den jungen Menschen wie für das Unternehmen nicht wünschenswert sei, rechtzeitig vorzubeugen. "Die Schüler wissen hinterher besser, ob der Weg, den wir bieten, für ihn in die richtige Richtung geht. Und wir können nach einem Praktikum auf dem kurzen Dienstweg besser einschätzen, ob ein Schüler zu uns passt", so die Ausbildungschefin für rund 80 Nachwuchskräfte in 93 Lidl-Filialen am gesamten Niederrhein. Dabei seien persönliche Kompetenzen zunächst viel aussagekräftiger als Schulnoten.

Das griff Schulleiter Giesen sofort auf. Er wies darauf hin, dass die Gemeinschaftsschule bis Klasse acht auf Noten verzichte und stattdessen Kompetenzgutachten schreibe. Schon deshalb sei Lidl ein idealer Partner, und auch weil der Discounter berufliche Perspektiven für unterschiedliche Abschlussniveaus biete - vom Verkäufer über den Kaufmann für Einzelhandel bis hin zum dualen Studiengang für Logistik. Lidl biete viel mehr als nur an der Kasse zu sitzen. Das Unternehmen baue auf seinen Nachwuchs. "Wir wollen die Führungskräfte von morgen", sagte Kathrin Linden.

Die Schule sei bei der Berufswahlorientierung nicht nur durch die Partner, sondern auch durch die interne Struktur "sehr gut aufgestellt", so Giesen. Eckpfeiler seien die Berufswahlkoordinatoren Gabriele Vanhouttem und Ralf van Stephaudt. "Wir kennen unsere Schüler durch Begleitung sowie aus Beratungsgesprächen und können so eine Vorauswahl treffen, damit Schüler und Praktikumsstellen möglichst gut zusammenpassen", sagte Koordinatorin Vanhouttem. Zum Nutzen beider Seiten. Aus dem dreiwöchigen Praktikum in Jahrgangsstufe neun erwachse im Idealfall ein Ausbildungsverhältnis. Der erste Schritt auf der Karriereleiter.

(RP)
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