Rheinberg Azubis schmeißen Betrieb im Rheinberger McDonalds alleine

Rheinberg · Auszubildende waren einen Tag lang (fast) allein zuständig fürs Geschäft im Rheinberger McDonalds. Unter dem Motto "ich bin Chef" stand ein Ausbildungstag bei McDonalds in Rheinberg. Das Besondere: Die Auszubildenden schmissen für einen Tag den Laden und die Chefin sah zu.

 Chefin Melinda Rogall - vorne rechts mit der Auszubildenden Sabrina Jansen, dahinter von links Ausbilderin Svenja Franzen, Eylem Diken, Ginette Gialdi, Julia Schmitz, Franceska Derksen, Behjete Qerimi und Maik Flügge.

Chefin Melinda Rogall - vorne rechts mit der Auszubildenden Sabrina Jansen, dahinter von links Ausbilderin Svenja Franzen, Eylem Diken, Ginette Gialdi, Julia Schmitz, Franceska Derksen, Behjete Qerimi und Maik Flügge.

Foto: Armin Fischer

Rheinberg "Ich zeige Ihnen jetzt, wie man bei uns den klassischen Cheeseburger herstellt", erklärt Eylen Diken, Auszubildene bei McDonalds in Rheinberg, während sie routiniert acht Brötchen auf zwei Blechen verteilt. Die oberen Hälften auf das eine, die unteren auf das andere Blech. Dann schiebt sie das erste Blech in den großen Toaster und erklärt dabei: "Es gibt eine feste Reihenfolge für jeden Burger, und es dürfen immer nur acht gleichzeitig gemacht werden." Ein Piepton zeigt an, dass die Brötchen fertig sind. Und schon folgen die nächsten Schritte. Erst Senf, dann Ketchup, eine kleine Hand gewürfelte Zwiebeln, genau eine Gurkenscheibe und der Käse landen auf dem Brötchen. "Wir haben genau 30 Sekunden um alles fertigzumachen, bis die Buletten gar sind; sonst verbrennen sie," erklärt sie weiter und legt acht gefrorene Fleischscheiben auf den Grill. Dreißig Sekunden später liegen acht dampfende Cheeseburger zum Kauf bereit. Wie viele Eylen davon täglich herstellt, das weiß sie nicht genau "Man hört irgendwann auf zu zählen", gibt sie lachend zu. Sie ist im zweiten Ausbildungsjahr zur Fachkraft im Gastgewerbe und steht kurz vor ihrer Abschlussprüfung.

"Leider glauben immer noch viele, bei MC Donalds zu arbeiten bedeutet den ganzen Tag nur Burger zu braten", sagt Franchise-Nehmerin Melinda Rogall "Doch dem ist nicht so!" Der Geschäftsfrau gehören neben dem Restaurant in Rheinberg auch die Filialen in Kamp-Lintfort, Moers und Neukirchen-Vluyn. Eine gute Ausbildung ist ihr sehr wichtig. "Ausbildung ist die Zukunft, auch meine Zukunft als Besitzerin. Ich brauche gutes Personal, also achte ich darauf, die Leute gut auszubilden."

Es gibt zwei Ausbildungsarten bei McDonalds. Die zweijährige Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe und die dreijährige Ausbildung zum Fachmann für Systemgastronomie. Letztere enthält neben den gastronomischen Grundlagen auch viele kaufmännische Komponenten wie Marketing, Personalwesen und Management. Und auch für Aufstiegschancen ist gesorgt "Wenn sich jemand gut anstellt und sich gut macht, wird er sicherlich auch dafür belohnt", so Rogall. Sie sucht noch 20 Auszubildende für ihre Filialen. Auch Flüchtlinge sind willkommen. "Ich habe vier Flüchtlinge in der Filiale in Moers, Sie können noch nicht so gut Deutsch aber sie wollen arbeiten und strengen sich an. Wer arbeiten will, der bekommt bei mir auch eine Arbeit - so einfach ist das." Deshalb bietet die Geschäftsführerin ihren Mitarbeitern auch gratis Deutschkurse an. Dass man es, wenn man sich anstrengt, auch ohne Ausbildung schaffen kann, zeigt Sabrina Jansen. Die Moerserin arbeitet seit sechseinhalb Jahren bei McDonalds und mach gerade eine Weiterbildung zur Schichtführerin. "Die Arbeit hier macht Spaß und es ist echt ein tolles Team. Ich kann es nur weiterempfehlen." Am Ausbildungstag darf sie schon einmal in ihren zukünftigen Job als Schichtleitung reinschnuppern.

Im roten McDonalds-Shirt und mit Headset am Ohr, hat sie das Sagen, natürlich immer beobachtet von Chefin Melinda Rogall und Ausbildungsleiterin Svenja Franzen. Diese haben auch ein paar kleine Fallen für ihre Schützlinge aufgebaut. "Wir haben heute Morgen ein paar Sachen verändert, zum Beispiel haben wir den Salat vor dem Kühlhaus stehenlassen. Der muss natürlich gekühlt werden", verrät Franzen und schmunzelt.

Die meisten Fehler haben die Auszubildenden gefunden. Ein paar andere Kleinigkeiten stehen auf einem Zettel, den die Ausbildungsleiterin immer mal wieder hervorholt. Im Großen und Ganzen sind die Chefinnen aber zufrieden mit ihren Azubis.

(ssjes)
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