Alpen B 58 in Alpen schneller fertig als geplant

Alpen · Die Sanierung zwischen Landstraße 491 und Kreisstraße 14 soll schon Anfang September abgeschlossen sein.

Die Sanierung der Bundesstraße 58 in Alpen kommt gut voran. "Wir werden voraussichtlich deutlich früher fertig sein als geplant", sagt Andreas Kunert vom Landesbetrieb Straßen NRW beim Ortstermin mit der RP. Ab dem 20. September sollte der Verkehr wieder uneingeschränkt über eine dann makellose Fahrbahn rollen. "Inzwischen gehen wir davon aus, dass wir ein bis zwei Wochen eher fertig sind", so der Bauingenieur.

Derzeit arbeiten die Leute des beauftragten Bottroper Unternehmens Eurovia Teerbau auf dem Abschnitt zwischen der Einmündung Lindenallee und der Kreuzung Rathausstraße. Nach wie vor ist die B 58 dort einspurig befahrbar, und zwar in Richtung Wesel. Eine Fahrspur ist bereits neu aufgebaut, nun ist die andere an der Reihe.

Anfang Juni haben die Straßenarbeiten in Alpen begonnen, saniert wird der Abschnitt zwischen der Kreuzung L 491 (Bönninghardt) und der Rathausstraße (K 14). "Wie es danach weitergeht, wissen wir noch nicht", so Kunert. Fest steht: Auch das Stück von der Rathausstraße bis zur Kreuzung Grünthal (B 57) hätte eine Sanierung nötig.

"Wir haben die Fahrbahn komplett neu aufgebaut", schilderte Andreas Kunert, zuständig für die Bauaufsicht. "Die alte Fahrbahn ist zunächst 20 Zentimeter abgefräst worden, bevor die neue Fahrbahn in drei Schichten aufgezogen wird: Zunächst wird eine Tragschicht, dann eine Binderschicht und zum Schluss eine Deckschicht, die früher auch Verschleißschicht genannt wurde, aufgebracht - alles bituminös."

Die B 58 ist eine enorm hoch belastete Straße. Kunert: "Hier fahren Tag für Tag im Durchschnitt 17 200 Fahrzeuge." Das führt mitunter zu Rissen, für die es zwei Ursachen geben kann, wie der Ingenieur erklärt: Entweder wird die oberste Schicht spröde, so dass Wasser eindringen kann, das bei Frost gefriert und dazu führt, dass die Bitumenschicht weiter aufplatzt. Oder - Möglichkeit zwei - durch fehlerhaftes Material oder Verschiebungen im Unterbau arbeiten sich die Risse von unten nach oben durch.

Andreas Kunert: "Irgendwann ist eine Straße dann von Bodenwellen durchzogen." Wobei der Fachmann Verständnis dafür hat, dass oft der Vorwurf im Raum steht, eine teure Sanierung der Bundesstraße sei noch gar nicht erforderlich. "Auch ein psychologischer Effekt", sagt Kunert.

"Das hat damit zu tun, dass Verkehrsteilnehmer, die tagtäglich die gleiche Strecke fahren, die Unebenheiten in der Fahrbahn gar nicht mehr wahrnehmen", erklärt der Bauingenieur. Bei der Reparatur der genannten Risse gehen die Straßenbauer übrigens neue Wege: Sie ziehen ein spezielles Armierungsgewebe aus Kunststoff ein, dass die Risse auffängt. Es baue die Spannungen ab, erklärt Andreas Kunert. "Allerdings nur in der Breite. Bei Höhenveränderungen bleibt dieses Material wirkungslos."

Sorgen bereitet den Bauingenieuren die Aussicht auf sogenannte Giga-Liner - Riesen-Lkw, die mit bis zu 44 Tonnen Gewicht und rund 25 Metern Länge vielleicht schon bald auch über deutsche Straßen fahren könnten und deutlich größere Schäden anrichten könnten.

(RP)
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