Rheinberg Bäder erhalten und modernisieren

Rheinberg · Im Sportausschuss berichtete Koordinator Rainer Kusch über die Auswertung der Online-Umfrage.

 Im Underberg-Freibad muss die Technik modernisiert werden.

Im Underberg-Freibad muss die Technik modernisiert werden.

Foto: Olaf Ostermann (Archiv)

Rainer Kusch, ehemaliger Mitarbeiter des Landessportbundes, erarbeitet im Auftrag der Stadt ein Bäderkonzept. Gestern Abend legte er im Sportausschuss einen ersten recht aufschlussreichen Sachstandsbericht vor. Am Ende skizzierte er vier Szenarien, auf deren Grundlage die weitere Diskussion erfolgen soll.

Kusch hat Gespräche mit in den Bädern tätigen Organisationen geführt und hat die sechswöchige, Ende Mai abgeschlossene Online-Befragung ausgewertet. Die sei ausgesprochen erfolgreich gelaufen, führte er aus. 1298 Antworten seien zurückgekommen, 1024 Bögen waren komplett ausgefüllt. Besonders auffällig waren laut Kusch die Freitext-Einträge: "Die fürs Freibad füllen 13 Seiten, die fürs Hallenbad 14." 59 Prozent der Teilnehmer sind männlich, 41 Prozent weiblich. Und die meisten Absender wohnen in der Innenstadt. Kusch: "Die Leute haben sich wirklich viel Mühe gemacht, es gibt sehr viele detaillierte Angaben. Auch wenn das kein statistisch repräsentatives Ergebnis ist, so ergibt sich doch ein breites Bürgermeinungsbild."

Eine Aussage prangt für alle drei städtischen Bäder ganz hoch oben und für jeden sofort erkennbar: Eine Schließung eines der Bäder würde nahezu niemand akzeptieren. Ansonsten bemängeln viele in der Umfrage, dass das Solvay-Hallenbad nicht mehr modern ist und es keine attraktive Öffnungszeiten gibt. Zudem gebe es zu wenig Wasserfläche und kaum Ruhezonen. Auch die Sauna im Hallenbad erfülle die Erwartungen der Besucher nur bedingt. Beim Underberg-Freibad ist es keinesfalls so, dass tolle Attraktionen gefordert werden, die es in anderen Bädern nicht gibt. Aber moderner sollte es auch dort zugehen.

Interessant waren die Angaben zur Wirtschaftlichkeit. Die meisten Absender finden, dass städtische Zuschüsse für die Bäder immer fließen müssen. "Und", so Kusch, "erstaunlich viele haben gesagt, dass sie auch bereit wären, mehr Eintritt für die Bäder zu bezahlen."

Beim Energieverbrauch lasse sich noch was rausholen. Auch das brachte die Untersuchung ans Tageslicht: Das Bädermanagement in der Stadtverwaltung ist stark verbesserungsbedürftig. Für ein Unding halte er es, dass etwa die Kosten für die Pflege des Parks am Hallenbad in die Betriebskosten des Bades aufgenommen seien, so Kusch. Zudem müsse man die interne Verrechnung - die Kosten für das Schulschwimmen - überdenken. Die vier Szenarien als Diskussionsgrundlage lauten nun: Erstens: Bestandssicherung des Hallenbades. Zweitens: ein bedarfsgerechter Ausbau des Hallenbades. Drittens: Bestandssicherung des Freibades bei gleichzeitiger Modernisierung der Badtechnik und der Umkleide- beziehungsweise Sanitärräume. Viertens: der Bau eines Kombibades. Sprich: Aufgabe des Hallenbades bei gleichzeitigem Neubau am Freibad. Dazu sei allerdings eine bauliche Konzeption erforderlich. Und natürlich sei das die teuerste aller Lösungen.

Nun ist die Politik am Zuge. Weil der Sportausschuss planmäßig erst wieder am 18. Oktober tagt, soll es vor den Sommerferien eine Sondersitzung ausschließlich zur Zukunft der Bäder geben.

(up)
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