Rheinberg Bäderkonzept: Bürger werden befragt

Rheinberg · Wie sieht die Zukunft der Rheinberger Bäder aus? Koordiniert von Rainer Kusch, ehemaliger Mitarbeiter des Landessportbundes und in Rheinberg auch für die Begleitung des "Pakts für den Sport" zuständig, wird im Auftrag der Stadt ein Bäderkonzept erarbeitet.

Im Sportausschuss stellte Kusch jetzt erste Ergebnisse vor. In die Betrachtungen sind neben dem Underberg-Freibad und dem Solvay-Hallenbad auch die Kleinschwimmhalle in Borth und das vereinsgebundene Freibad des SV Budberg einbezogen.

"Wir haben zunächst die relevanten Kontaktpersonen ausfindig gemacht und mit ihnen Gespräche geführt", sagte Kusch. "Insgesamt waren es 14, an denen 19 Frauen und Männer von 13 Anbietern teilgenommen haben." Auch die Wasserfreunde Rheinberg (Trägerverein Kleinschwimmhalle Borth) und der SV Budberg (Vereinsfreibad) waren dabei. Zudem diejenigen, die die Bäder nutzen: die DLRG-Ortsgruppen, die DRK-Wasserwacht oder die Volkshochschule.

Kusch: "Wir haben einen Interviewleitfaden entwickelt, um die Ergebnisse später besser bündeln zu können." Alle Gespräche, so versicherte der Koordinator, seien konstruktiv gewesen. Ein großes Interesse bestehe demnach daran, in den Bädern Schwimmen zu lernen beziehungsweise Schwimmunterricht zu geben. Bei elf Nennungen habe es eine hundertprozentige Übereinstimmung gegeben. Ein Drittel der Befragten möchte die Bäder für sportliche Wettkämpfe nutzen, drei Viertel (acht Nennungen) gaben an, sich für Fitness, Gesundheit und Wassergymnastik zu interessieren.

Bei der Rubrik "Baden, Spaß, Erholung" sagten 83 Prozent (sechs Gesprächspartner), dass ihnen diese Dinge wichtig seien. Auch Events seien ein wichtiger Faktor. Rainer Kusch: "Aus diesen ersten Ergebnissen lässt sich schon eine Orientierung auf bestimmte Felder herauskristallisieren." Die ermittelten Daten seien deshalb bedeutsam, weil die Aussagen aus dem Kreis der festen Schwimmbadnutzer kommen. Gefragt wurde in den Gesprächen auch, wie sich die städtischen Bäder wirtschaftlich sichern lassen.

"Ein städtischer Zuschuss ist immer erforderlich", sagten 93 Prozent der Befragten, während nur 43 Prozent der Meinung waren, dass die Selbstbeteiligung der Nutzer erhöht werden könnte. Niemand war der Meinung, dass man auf eines der Bäder verzichten könne und eines geschlossen werden könne. 13 Prozent glauben, dass die Nutzer selbst mehr Aufgaben in den Bädern übernehmen könnten. 93 Prozent halten attraktiver gestaltete Bäder für ein geeignetes Instrument, um die Bäder wirtschaftlicher führen zu können.

Und rund ein Drittel befürwortet eine Zusammenarbeit mit Paten aus der Wirtschaft, weil auch das die finanzielle Situation verbessern könnte. Bei dieser Untersuchung habe man sich auch angeschaut, wie die Kommunen in der Umgebung arbeiten. In Vorbereitung ist eine schriftliche Online-Befragung, bei der die Rheinberger Bürger als potenzielle Nutzer der Bäder gefordert sind. "Dabei führen wir keine Telefoninterviews", so Kusch. Die Ergebnisse dieser Umfrage sollen in ein Thesenpapier als Grundlage für eine Diskussion im Ausschuss beziehungsweise in der Arbeitsgemeinschaft Sport münden.

Nach Ostern ist ein Abstimmungstreffen geplant, bei dem die einzelnen Szenarien angesprochen werden. Die Politik reagierte unterschiedlich auf das Bäderkonzept. Ralf Vogel von der FDP ging alles viel zu langsam. "Für mich ist da kein Fahrplan erkennbar", sagte er. Angelika Sand sagte, die CDU wüsste vor der Online-Befragung gerne, welche Fragen gestellt werden sollen. Dem parteilosen Ulrich Hecker gefiel, "dass wir hier auf eine breite Basis gehen und die Bürger mitnehmen.

Wir müssen allerdings auch Bürgerbeteiligung einfordern." Über den "Pakt für den Sport" wurde im Ausschuss ebenfalls gesprochen. "Rainer Kusch hat als Koordinator einen Arbeitsplan erstellt", sagte Fachbereichsleiter Frank Meyer. Neben Rainer Kusch seien der Stadtsportverband und Vertreter der Stadt vertreten - auch der Bürgermeister nehme an den Sitzungen teil. Rainer Kusch erinnerte daran, dass der Vertrag für den Pakt für den Sport erst am 19.

Dezember unterschrieben worden sei. Er bat um einen Vertrauensvorschuss. Den wollten zumindest SPD und Grüne gerne gewähren, wobei Peter Mokros für die Grünen-Fraktion hervorhob: "Allerdings nur, wenn wir in der nächsten Sitzung erfahren können, wie es konkret weitergeht."

(up)
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