Alpen Bagger nimmt Dorf vom Netz

Alpen · Lineg-Baustelle Regenrückhaltebecken: Die 10-kV-Leitung war nirgends eingezeichnet.

 Bei den Arbeiten zur Erweiterung des Regenrückhaltebeckens hinterm Marienstift erwischte der Bagger gestern eine Hochspannungsleitung. In der Folge war das Dorf Alpen fast eine Stunde lang ohne Strom.

Bei den Arbeiten zur Erweiterung des Regenrückhaltebeckens hinterm Marienstift erwischte der Bagger gestern eine Hochspannungsleitung. In der Folge war das Dorf Alpen fast eine Stunde lang ohne Strom.

Foto: Armin Fischer (arfi)

Der Missgriff einer Baggerschaufel hat gestern Mittag das Dorf Alpen nahezu komplett von der Stromleitung gekappt. Um die Mittagsstunde flackerten zunächst für einige Sekunden die Lichter, ehe sie für wenige Minuten ganz erloschen und das öffentliche Leben in Teilen erlahmte. Erst eine knappe halbe Stunde waren die ersten Straßenzüge wieder am Netz, aber es dauerte, bis das "ganz normale Leben" in Alpen in gewohnter Weise weiterlaufen konnte. Ursache für die unliebsame Unterbrechung war eine 10-kV-Hochspannungsleitung im Erdreich hinter dem Spielplatz am Marienstift - von der niemand etwas ahnte. Bis gestern Mittag.

Alpen: Bagger nimmt Dorf vom Netz
Foto: Armin Fischer

"Wir klären im Vorfeld von Baumaßnahmen bei Versorgern, ob und wo Leitungen liegen", sagte Volker Kraske, Geschäftsführer Technik bei der Lineg. Die Genossenschaft erweitert hier im Auftrag der Gemeinde das Regenrückhaltebecken. Aber die, die der Bagger erwischt hat, war in den vorliegenden Karten nicht verzeichnet. "Wieso, das müssen wir jetzt prüfen", sagte Kraska. Zunächst sei er froh, dass bei dem Unfall niemand zu Schaden gekommen sei. So blieb es bei einer Störung der als selbstverständlich betrachteten Abläufe.

Der Stromausfall soll für Edeka-Kaufmann Thomas Luft nicht folgenlos bleiben. Dass er seine Kunden nach draußen bitten muss, das soll ihm nicht noch mal passieren. "Ich werde auf jeden Fall ein Notstromaggregat anschaffen", sagte er wenige Minuten, nachdem die Lichter im Supermarkt wieder angegangen und auch die Kassen wieder startklar waren. Rund 30 Kunden seien beim Einkauf vom Stromausfall erwischt worden. Sie hätten teils irritiert auf die Bitte reagiert, den Laden zu verlassen. "Die wissen ja nicht was los ist und denken zunächst, das liegt an uns", so Luft. Er spiele schon länger mit dem Gedanken, technisch vorzusorgen. Vor zwei Jahren habe es seinen Markt schon mal erwischt, nur härter - mitten im turbulenten Weihnachtsgeschäft.

Auch im Rathaus gingen gestern Lichter und Bildschirme aus. Nur gut, dass Mittagspause war. Auf den Straßen mussten Autofahrer ohne elektrisch gesteuerte Farb-Signale auskommen. Beim Landmaschinen-Spezialisten Lemken lief's rund - in Büros und Produktion. Der Betrieb, so hieß es, hänge an einer Sonderleitung, die EDV sei doppelt gesichert.

(RP)
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