Alpen Bahnübergang jetzt für Autos gesperrt

Alpen · Nach dem tödlichen Unfall hat die Bahn jetzt am Übergang Hucker Straße eine provisorische Umlaufschranke installiert. Nur Fußgänger und Radfahrer können weiter passieren. Die Verwaltung ist mit betroffenen Landwirten im Gespräch.

Mit der Schranke sind auch Schilder aufgestellt worden, die auf neue Lage hinweisen.

Mit der Schranke sind auch Schilder aufgestellt worden, die auf neue Lage hinweisen.

Foto: bp

Der Bahnübergang Hucker Straße ist seit dem Wochenende geschlossen. Die Bahn hat hier eine sogenannte "Umlaufschranke" installiert, die keine motorisierten Fahrzeuge mehr durchlässt. Radfahrer und Fußgänger aber können den Schienenstrang, auf dem der Nahverkehrszug "Der Niederrheiner" (RB 31) im Stundentakt pendelt, weiter passieren. Radfahrer allerdings müssen absteigen, um durch die versetzt aufgestellten Absperrbaken im Zickzack zu kommen. Ein rundes blaues Fußgänger-Schild mit dem entsprechendem Zusatz für Radler weist darauf hin.

Das am Abzweig des privaten Abschnitts Hucker Straße ebenfalls neu aufgestellte Schild Sackgasse ist noch nicht in allen Köpfen angekommen. Gewohnheiten blockieren die Aufmerksamkeit. So steuerte gestern Morgen ein landwirtschaftliches Gespann - ein Traktor mit stattlichem Güllewagen - auf den gesperrten Übergang zu. Der Fahrer legte den Rückwärtsgang ein, wendete am Abzweig Hucker Straße Süd und wählte den Weg über die Keltenstraße, um die Gleise zu passieren. Direkt von der Sperrung betroffen seien nur einzelne Gehöfte, die Wohnsiedlung Huck sei über die Keltenstraße erschlossen, heißt es aus dem Rathaus.

"Wir sind mit den Landwirten im Gespräch und nehmen ihre Argumente ernst ", sagte gestern Ludger Funke, Fachbereichsleiter Ordnung. "Die Landwirte haben durchweg Verständnis für die Maßnahme", so Funke. Aber negative Auswirkungen für einzelne Bauern durch die Entscheidung, die die Verkehrsschau in der Folge des tödlichen Unfalls getroffen habe, ließen sich nun mal nicht leugnen. Landwirte, die Felder jenseits des Bahnübergangs hätten, müssen nun bisweilen einige Kilometer Umweg inkauf nehmen.

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Foto: Reichwein

RP-Leser Detlef Dammer aus Rheinberg gibt in einem Schreiben an die Redaktion zu bedenken, dass die Sperrung auch neue Anfahrtswege für den Rettungswagen und die Feuerwehr nach sich ziehe. "Die Rettungswege sind selbstverständlich in die Überlegungen eingeflossen", so Funke. Die Sperrung habe hier allerdings "keine gravierenden Auswirkungen", da die Zufahrt zu den Anliegern von beiden Seiten aus nahezu ohne Zeitverlust sichergestellt sei. Die Erreichbarkeit sei den Rettungsleitstellen, wie in solchen Fällen üblich, mitgeteilt worden.

Die mögliche Schließung des südlichen Überganges wird nach den Sommerferien politisch erörtert. Ludger Funke geht davon aus, dass mit den Nachbarn Rheinberg und Xanten alle Übergänge im Kontext betrachtet werden, um mit der Bahn zu einem langfristig tragfähigen Sicherheitskonzept zu kommen.

(RP)
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