Rheinberg Barcelona in Rheinberg

Rheinberg · 15 Schüler aus der Stadt in Katalonien sind derzeit zum Austausch an der Europaschule.

 Mit Landesflaggen und Willkommensgruß: Die Schüler und Schülerinnen aus Rheinberg und Barcelona in der Europaschule. Vorne die Lehrer von links: Nina Arns, Karsten Schmidt, Xenia Ribalta und Anna Benaiges.

Mit Landesflaggen und Willkommensgruß: Die Schüler und Schülerinnen aus Rheinberg und Barcelona in der Europaschule. Vorne die Lehrer von links: Nina Arns, Karsten Schmidt, Xenia Ribalta und Anna Benaiges.

Foto: Arfi

Spanischunterricht aus erster Hand erleben derzeit die Zehntklässler der Rheinberger Europaschüler. Eine Woche lang nehmen 15 Schülerinnen und Schüler aus Barcelona aktiv am Unterricht teil. "Meine Nichte unterrichtet an der Schule in Barcelona, so entstand der Kontakt. Ende Mai steht der Gegenbesuch an", erklärt Karsten Schmidt, stellvertretender Leiter der Europaschule.

Im Vordergrund steht die Vertiefung der Sprachkenntnisse. Dementsprechend handelt es sich bei der spanischen Delegation mit den Lehrerinnen Anna Benaiges und Xenia Ribatta um den Deutschkurs der Schule, während in Rheinberg die Schüler der Spanischklassen von Nina Arns und Inga Maiweg von dem Austausch profitieren. Auf dem gemeinsamen Stundenplan stehen aber auch Fächer wie Mathematik und Physik. Für die Pädagogen war es von Beginn an spannend mit anzusehen, wie sich ihre Schüler auf fremden Terrain behaupten. "Der Physikunterricht ist auf demselben Niveau, Mathematik war einigen meiner Schüler zu leicht", sagt Anna Benaiges. Was die gemeinsame Verständigung auf Deutsch oder Spanisch betrifft, gibt es allerdings Hürden. "Sie sprechen einen sehr starken katalanischen Akzent. Das ist so, als ob wir uns mit Bayern unterhalten würden", klagt Larissa Orth. Auf dem Schulhof findet die Kommunikation daher wahlweise auf Deutsch, Englisch oder Spanisch statt.

Im Unterricht dürfen die Gastschüler auf die Sprachkenntnisse von Karsten Schmidt vertrauen, der mit einer Spanierin verheiratet ist. "Wenn ich unseren Gästen die Aufgabenstellung erklärt habe, merkt man keinen Unterschied zu unseren Schülern", so Schmidt. Vielleicht, weil die spanischen Gastschüler nicht ausreichend gefordert wurden. "Ich empfinde das Niveau insgesamt niedriger als bei uns in Barcelona", meint etwa Schülerin Cristina Gimgerrer. Aber nicht nur im Schulalltag, die Unterrichtsstunden dauern in Spanien 15 Minuten länger, mussten sich die Gäste umstellen. "In Deutschland wird sehr oft gegessen, bei uns gibt es nur drei Mahlzeiten am Tag",sagt Anna Benaiges. Immerhin: Das von den Schülern gemeinsam gekochte Essen in der Mensa hat allen geschmeckt. Was die Reaktion auf den Wetterbericht angeht, zeigen sich allerdings Differenzen. "Als meine Wetter-App 17 Grad voraussagte, haben sie sofort die Mützen rausgeholt, während wir überlegt haben, Hotpants anzuziehen", staunt Neele Dietz. Kleiner Trost von Anna Benaiges: "In Rheinberg ist das Wetter aktuell besser als in Barcelona."

Bis zum Samstag steht noch ein buntes Programm mit vielen Höhepunkten auf dem Plan. Darunter eine Stadtrallye in Köln, ein Besuch des deutschen Bergbaumuseums in Bochum oder die Ausstellung "Wunder der Natur" im Oberhausener Gasometer. Den Abschluss bildet ein Besuch der "Eis-Disco" in Moers.

(erko)
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