Rheinberg Behindertentoilette wird bald umgebaut

Rheinberg · Bürgermonitor: Die Stadt reagiert auf eine Anregung der Eheleute Heidi und Rolf Papenhoff, der im Rollstuhl sitzt.

 Heidi Papenhoff demonstriert, wie sie ihren Mann Rolf in der Theaterpause in den Toilettenraum begleitet. Mit einem separaten Eingang hätten behinderte Menschen weitaus weniger Probleme.

Heidi Papenhoff demonstriert, wie sie ihren Mann Rolf in der Theaterpause in den Toilettenraum begleitet. Mit einem separaten Eingang hätten behinderte Menschen weitaus weniger Probleme.

Foto: Armin Fischer (Archiv)

Die Stadt Rheinberg wird im Sommer die Toilettenanlage im Keller des Stadthauses umbauen. Damit reagiert die Verwaltung auf eine Anregung des Ehepaares Heidi und Rolf Papenhoff. Die beiden Rheinberger hatten sich Anfang Februar in einem Beitrag der RP-Reihe "Bürgermonitor" gewünscht, dass ein separater Zugang zu den Behinderten-WC im Stadthaus eingerichtet wird.

Der Hintergrund: Heidi Papenhoff (73) und ihr Mann Rolf (75) gehen sehr gerne ins Theater. Sie haben seit Jahren in jeder Spielzeit ein Abo. Häufig ist der Besuch im Stadthaus allerdings alles andere als ein reines Vergnügen. Getrübt wird die Freude an der Aufführung meist in den Pausen. Denn Rolf Papenhoff ist an den Rollstuhl gefesselt. Und der Weg zur Toilette ist beschwerlich, oft gar ein Ärgernis. Grund dafür sei die Anordnung und Ausstattung der Behinderten-Toiletten im Stadthaus, berichtete Heidi Papenhoff damals im Gespräch mit der Redaktion.

Dieter Paus, Technischer Beigeordneter, räumte ein, dass das Anliegen der Eheleute Papenhoff zuvor noch nie Thema gewesen sei. Er sagte aber zu, sich der Sache anzunehmen. Er hat Wort gehalten.

"Wir haben uns die Situation angeschaut und können gut nachvollziehen, worum es Herrn und Frau Papenhoff geht", so Dieter Paus gestern. Die 73-Jährige fährt ihren Mann, der auf ihre Hilfe angewiesen ist, bei Veranstaltungen zur Toilette. Gerade in den Pausen bilden sich vor den beiden Türen im Foyer des Souterrains zu den öffentlichen Sanitäranlagen - die Damen rechts, die Herren links - Schlangen. An denen vorbei müssten Behinderte, um in die für sie vorgesehenen, speziell ausgebauten Toiletten zu kommen, von denen je eine im Anschluss an die für Damen und Herren ohne Handicap vorhanden ist.

"Das ist keine gute Lösung", so Dieter Paus. Deshalb soll im Sommer umgebaut werden. Am Behinderten-WC für Damen könne wegen des Lifts keine bauliche Veränderung vorgenommen werden. Am Herren-WC schon. Paus: "Dort werden wir vom Foyer aus einen Durchbruch schaffen und einen separaten Zugang zum Behinderten-WC anlegen."

Heidi Papenhoff reagierte gestern erfreut. "Das ist eine gute Nachricht. Toll, dass unsere Anregung im Sinne von Inklusion auf fruchtbaren Boden gefallen ist."

(RP)
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