Rheinberg Bei Gottwald sind Möbel Familiensache

Rheinberg · Vor 20 Jahren eröffnete das Geschäft mit 5000 Quadratmetern Ausstellungsfläche im Gewerbegebiet Winterswick.

Edgar Gottwald muss schmunzeln, wenn er sich an die Anfänge erinnert. "1986 haben wir in den ehemaligen Hallen der Firma Edelhoff in Repelen auf 300 Quadratmetern angefangen. Ohne Heizung. Heute unvorstellbar." Edgar Gottwald, dessen Eltern bereits ein Möbelhaus hatten, und seine Frau Irmgard machten sich damals mit einem Möbel-Schnäppchen-Markt selbstständig. "Übrigens damals einer der ersten Möbel-Abholmärkte in Deutschland", unterstreicht der 61-Jährige.

1992 kam der Polster-Schnäppchen-Markt hinzu, 1993 folgte der erste Schritt nach Rheinberg. An der Budberger Straße wurde der Küchenfuchs eingerichtet, der vor zehn Jahren in das Untergeschoss des Hauptgeschäfts An der Neuweide 31 integriert wurde. "Meine Frau kommt aus Rheinberg, deshalb hatten wir viele private Kontakte dorthin", so Gottwald. "Und das Grundstück im Gewerbegebiet Winterswick hatte uns schon lange angelacht."

Gottwald kauften den ehemaligen Lagerplatz des Bauunternehmens Maas und errichteten darauf das heutige Möbelhaus mit einer Ausstellungsfläche von rund 5000 Quadratmetern und dem dazugehörigen Lager. Am 13. November 1997 - vor 20 Jahren also - wurde der "Wohnfuchs" eröffnet.

Der "Wohnfuchs" - das war zunächst ein Inbegriff für besonders günstige Möbel. Ein Image, das dem Unternehmen noch lange anheftete, wie Tochter Mercedes Gottwald-Kolibabka, die in der Geschäftsleitung mitarbeitet, deutlich macht: "Seit ein paar Jahren nennen wir uns ,Gottwald - der Wohnfuchs'. Denn von Billigmöbeln haben wir uns komplett verabschiedet." Heute liegt der Akzent klar auf bezahlbaren Qualitätsmöbeln. Man könnte sagen: Gottwald bietet anspruchsvolle Einrichtungen an, die auf halber Strecke zwischen Billigketten und Häusern für exquisite Designer-Möbeln liegen. Ein Imagewechsel, den die Kunden inzwischen nachvollzogen haben. Kunden übrigens, die zum größten Teil aus dem Umkreis von etwa 20 Kilometern rund um Rheinberg kommen. Heute bietet Gottwald insbesondere Wohn- und Esszimmer sowie Küchen namhafter Hersteller. Dabei zahlt sich aus, dass das Unternehmen Mitglied des Europa-Möbel-Verbunds ist. Edgar Gottwald: "Das ist ein Einkaufsverbund von 680 Händlern mit 900 Verkaufsstellen. Der Vorteil ist, dass wir weitaus günstiger einkaufen können als das sonst der Fall wäre."

"Sehr holzlastig" seien die Möbel im Hause Gottwald, hebt der Chef hervor. Manches Lifestyle-mäßig modern, anderes neoklassisch im Stil der guten alten Zeit. "In unserer Branche muss man immer am Ball bleiben und auf dem Laufenden sein, sonst verliert man den Anschluss", sagt Mercedes Gottwald. Das heißt auch: Man muss sich gegen die Konkurrenz im Internet behaupten - etwa durch eine persönliche und kompetente Beratung, für die nicht zuletzt Chefin Irmgard Gottwald verantwortlich zeichnet. Sie berät Kunden auch zu Hause. Ebenfalls wichtig: Man muss Möbel ansprechend präsentieren. Was heute nicht mehr so einfach ist, wie Edgar Gottwald betont: "Heutzutage gibt es Polstergarnituren in 500 verschiedenen Farben mit verschiedensten Stoffen, mit diversen Armlehnen und unterschiedlichen Sitztiefen. Die Kunden erwarten, dass man sich das alles ansehen kann."

Die Gottwalds, die an der Budberger Straße auch günstigere Polstermöbel und Boxspringbetten anbieten, haben ihre Nische gefunden und sind gut gerüstet für die Zukunft. Die nächste Generation ist längst an Bord, alle vier Kinder von Edgar und Irmgard Gottwald arbeiten im Unternehmen mit. Neben Tochter Mercedes sind das die Söhne Markus, Marcel und Maurice. Hinzu kommen 18 weitere, überwiegend langjährige Mitarbeiter. Rekordhalterin ist Sachbearbeiterin Doris Gogolin aus Rheinberg. "Sie arbeitet schon 27 Jahre bei uns", so Edgar Gottwald. Im Prinzip seien alle Mitarbeiter "Gottwälder", weil sie mit Freude und Herzblut für das Möbelhaus arbeiteten.

(up)
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