Alpen Beim Thema Schule knirscht es

Alpen · Der Generalsekretär der NRW-CDU, Oliver Wittke, war gestern Abend erstmals bei der Alpener CDU zu Gast und gab sich selbstkritisch. Den von ihm skizzierten Weg zur Verbundschule wollen die Alpener nicht mitgehen.

Es kommt nicht oft vor, dass ein kleiner CDU-Gemeindeverband wie der Alpener hochkarätige Gäste bei seiner Jahreshauptversammlung hat. Um so größer war gestern Abend die Freude darüber, den Generalsekretär der nordrhein-westfälischen CDU, Oliver Wittke, in der Gaststätte Zum Dahlacker erleben zu dürfen. Gemeindeverbandsvorsitzender Kurt Verhülsdonk begrüßte knapp 50 Mitglieder, darunter auch Bürgermeister Thomas Ahls.

Auf alten Positionen ausgeruht

Wittke gab sich in seinem mehr als 30-minütigen Vortrag mit anschließender Diskussion durchaus selbstkritisch, bekam aber auch Kritisches aus den Reihen der Mitglieder zu hören. "Wir haben uns in den letzten Jahren in der CDU zu lange auf alten Positionen ausgeruht", sagte der 44-Jährige Gelsenkirchener, der erstmals nach Alpen kam. 2010 sei die personelle Erneuerung erfolgt, jetzt müsse die inhaltliche folgen.

Der Generalsekretär machte dies insbesondere an der Schulpolitik fest – auch in Alpen ein ganz heißes Eisen. "Unsere Positionen wurden von vielen nicht mehr geteilt", sagte der Gastredner. "Denn es gibt einen gesellschaftlichen Wandel, die Schülerzahlen gehen rapide zurück. Deshalb wollen wir jetzt kleinere Klassen und Zügigkeiten." Er nannte die Verbundschule als eine gute, praktikable Lösung für viele Kommunen: "Darauf hätten wir schon setzen sollen, als wir noch regiert haben. Aber wir haben zu lange am dreigliedrigen Schulsystem festgehalten. Jetzt ist die Hauptschule auf dem Rückzug." Die CDU wolle aber nicht einfach andere Parteien kopieren, sondern das eigene Profil schärfen – indem man sich für ein gegliedertes System stark mache – "wir wollen Schulvielfalt".

An die Verbundschule als gute Lösung glauben die Alpener nicht, wie etwa Ratsherr und Grundschulleiter Karl-Wilhelm Schweden deutlich machte: "Ein Gebäude mit zwei Mietern – das ist nicht der Weg. Sobald noch von Hauptschule die Rede ist, haben wir keine Chance."

Ahls: interkommunaler Weg

Bürgermeister Thomas Ahls skizzierte den Alpener Versuch, zusammen mit den Nachbarn Xanten und Sonsbeck eine interkommunale Schule hinzubekommen: "Für uns ist derzeit nur die Gemeinschaftsschule eine Alternative, nicht die Verbundschule", sagte er.

(RP)
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