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Rheinberg Bewegender Abschied

Rheinberg · Feierstunde für Lehrerinnen Monika Seeger und Marlen Knüfelmann.

 Konrektorin Monika Seeger (links) und Lehrerin Marlen Knüfelmann wurden gestern verabschiedet.

Konrektorin Monika Seeger (links) und Lehrerin Marlen Knüfelmann wurden gestern verabschiedet.

Foto: Armin Fischer

Für diese Feier war der Klassenraum zu klein. Rund 230 Schüler der Gemeinschafts-Grundschule Rheinberg hatten sich in der Turnhalle versammelt, um mit zahlreichen Vorführungen Konrektorin Monika Seeger und Lehrerin Marlen Knüfelmann in den Ruhestand zu verabschieden. "Wir wollen Frau Seeger und Frau Knüfelmann heute zeigen, dass wir traurig sind, dass sie gehen, aber wir möchten sie auch fröhlich machen", erklärte Rektorin Dorothee Menges-Wilms.

Den zuckersüßen Auftakt machten die i-Dötzchen aus den drei Eingangsklassen. In Bäckerkostümen sangen sie: "Abschied ist ja so schwer, drum muss schnell noch eine große Torte her." Die Zutaten bestanden allerdings nicht nur aus Mehl und Zucker: "In den Teig fiel manche Träne rein, aber das weiß zum Glück nur ich allein."

Traurig war auch Schulsekretärin Birgitt Lempert: "Die Zeit mit den beiden war fachlich und menschlich sehr, sehr schön. Das sind noch echte Urgesteine." Während die künftigen Ruheständlerinnen noch an ihren Torten naschten, brachten ihnen die Zweitklässler mit dem Lied "Ich schenke dir einen Regenbogen" ein farbenfrohes Ständchen. Wesentlich rockiger ging es da bei der "Klatsch-Perfomance" der Drittklässler unter der Anleitung der Lehrerinnen Sabine Albrecht und Monika Hammerschmidt zu. Knüfelmann und Seeger wurden dafür kurzerhand mit eingebunden. Richtig was für die Lachmuskeln präsentierten Marcel Mull, Jana Edel und Martha Wernicke mit ihrer Sketchparade. Ein Beispiel: "Ich bin neu in der Klasse, wann macht ihr eigentlich Pause? Gar nicht, wir schlafen durch."

Im Anschluss unternahm "Lehrerin" Ellen Czuknochkowski den verzweifelten Versuch, ihre tobende Klasse unter Kontrolle zu bekommen. "Wie kann ich es eigentlich erreichen, dass beim Klingeln alle Schüler ruhig auf ihren Plätzen sitzen?" wollte die Pädagogin aus der vierten Klasse wissen. Die logische Antwort ihrer Mitschüler: "Sie müssen den klingeln lassen, der als Letzter reinkommt."

Auch wenn der Abschied am Ende fröhlich ausfiel, machte er es den Pädagoginnen nicht leichter. "Ich werde die Schüler vermissen", bekannte Monika Seeger, die ihre Freizeit künftig mit Reisen, Lesen, Kochen und ganz viel Musik ausfüllen möchte. Damit sie in ihrem spanischen Feriendomizil immer eine gute Figur abgibt, bekam sie vom Lehrerkollegium einen Boutique-Gutschein überreicht.

Marlen Knüfelmann freut sich darauf, künftig viel Zeit für ihre einjährige Enkeltochter zu haben. Die kann sie dann im heimischen Garten in Moers wohlbehütet unter einem Sonnenschirm verbringen, den ihr die Kollegen zum Abschied schenkten. Fragt man die beiden, wie sich der Schulalltag in den letzten 30 Jahren verändert hat, herrscht Einigkeit: "Die Gesellschaft und die Familienverhältnisse haben sich gewandelt. Kinder müssen heute viel individueller gefördert werden. Aber dafür fehlt leider das Personal."

(erko)
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