Alpen Bewegung macht richtig fit für die Schule

Alpen · Die Grundschule Zum Wald hat eine orangefarbene Tonne mit Spielgeräten zur aktiven Erholung in den Pausen.

 Gemeinsam kommt man besser vorwärts. Lisa hilft Dennis auf dem MO-BIL, das Gleichgewicht zu halten, und bewahrt ihn so vor einer unliebsamen Bauchlandung. Das schult nicht nur das Körpergefühl, sondern ist auch wichtige soziale Erfahrung.

Gemeinsam kommt man besser vorwärts. Lisa hilft Dennis auf dem MO-BIL, das Gleichgewicht zu halten, und bewahrt ihn so vor einer unliebsamen Bauchlandung. Das schult nicht nur das Körpergefühl, sondern ist auch wichtige soziale Erfahrung.

Foto: A. Fischer

Vollversammlung auf dem Pausenhof der Grundschule Zum Wald. Die Spannung ist greifbar. Alle Blicke richten sich auf die orangefarbene Mülltonne vor dem verzinkten Container. Die Tonne kennen die Kinder bereits seit Beginn des Schuljahres. Aber er ist aufgefüllt worden und enthält "ein paar tolle Überraschungen", kündigt Rektorin Ursula Ledermann an. Gespannte Neugier steht vielen ins Gesicht geschrieben. Denn in der Tonne mit der englischen Aufschrift "Fit for Future", gesponsert von der DAK, steckt voller Spaß - diverse Gerätschaften, die eins gemeinsam haben: Die machen Kindern Lust, sich zu bewegen. Und das ist gut so - gesund und pädagogisch wertvoll.

Die Rektorin gibt den Sturm auf die Tonne frei: "Viel Spaß beim Bewegen." Einem guten Dutzend Jungs reicht der Softball. Sie verschwinden hinter die Turnhalle, wo ein Tor steht. Sie bilden zwei Mannschaften, schon rollt die gelbe Kugel. Kiara ist das einzige Mädchen. Sie hütet das Tor - ein Maschendrahtzaun. Sie ist schon Gymnasiastin. Aber sie hat frei, und an so einem Tag geht sie doch gern noch mal in ihre alte Schule.

Vor der Tonne in Orange, deren Deckel sich in jeder Pause einladend öffnet, hat sich das anfängliche Knäuel gelöst. Mädels laufen hüpfend mit einem knallpinken Seil umher. Zwei andere haben sich ein paar Stelzen ausgesucht. Aber bevor sie aufsteigen können, benötigen sie Hilfe. RP-Fotograf Armin Fischer schneidet mit seinem Taschenmesser den Kabelbinder durch und entfesselt die klassischen Laufhölzer. Daneben wirbeln grüne Bälle durch die Luft. Sonderpädagogin Irmgard Höpfner beweist bei der Jonglage ein geübtes Händchen. Ein Knirps schaut ihr bewundernd zu.

Auch in der Turnhalle steht niemand still. Alle haben Schuhe und Socken ausgezogen und versuchen an drei Stationen, die Balance zu halten. Auf dem MO-BIL sind de Plätze für die Füße vorgezeichnet. Auf der Wippe kommt aber nur unfallfrei vorwärts, wer ein Meister des Gleichgewichts ist. Oder einen verlässlichen Partner hat. Das gilt auch für das Brett auf einer Holzrolle. Jan Luca aus der 4 a wird nicht müde, den mutigen Selbstversuchern seine Hand zu reichen. Osman (7) ist geschickt aber leichtsinnig und liegt auf der Nase. Nichts passiert. Nächster Versuch. Auch beim Quartett, das an langen schwarzen Seilen - wie im Zentrum eines Spinnennetzes - ein flaches Nest mit Ball durch die Halle balanciert, ist Teamgeist und Geschicklichkeit zugleich gefragt. Eine schöne wie wertvolle Lernerfahrung.

Das gilt auch auf der Bewegungsbaustelle im Sandkasten. Hier werden mit Brettern und Hölzern Wippen und Buden gebaut. Überall ist was los. Der Brunnen auf dem Schulhof, eine geschätzte Oase der Ruhe, ist verwaist. Nur Emelie und Carolin aus der 4a dürfen durchatmen. Sie waren im ersten Halbjahr für die Ausgabe der Spielgeräte verantwortlich. Ein Job, der beiden viel Freude gemacht hat. Auch wenn die Jungs es nicht immer sofort einsehen wollten, wenn sie ein paar Tage Spielverbot hatten, weil ihr Ball mal wieder über den Zaun geflogen war.

(RP)
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