"Clap your hands, feel free und dance", forderten Rose Watson, temperamentvolle Leiterin und Gründerin der Schwarzen Gospel Engel, und Queen Yahna, die dem Chor mit ihrer gewaltigen Stimme eine ganz eigene Note verleiht, die Zuhörer immer wieder auf.

Der eher distanzierte Niederrheiner wuchs tatsächlich nach kurzer Zeit über sich hinaus, klatschte den Rhythmus mit, stimmte ein ums andere Mal auch in den Refrain ein wie beispielsweise bei "Oh Happy Day". Nur das mit dem Tanzen, das klappte nicht, da blieb man lieber auf seinem Stuhl sitzen.

Glasklarer Sopran, Alt, Tenor: Die Stimmen sind das Kapital der Black Gospel Angels, die am 28. Dezember ihre Deutschland-Tournee in Burg begonnen haben und am 11. Februar ihr letztes Konzert in Haltern geben. Dazwischen lagen und liegen fast jeden Tag Auftritte in Kirchen, Theatern und Stadthallen. Rheinberg war die 18. Station des Chores, der weltbekannte Songs wie "Kumbayah" oder "Whole World In His Hand" im Gepäck hat und dessen Gospelklassiker durch Einflüsse aus Jazz, Soul, Blues oder R'n'B nicht veraltet wirken. Vielleicht hätten die Stimmen in einer Kirche noch intensiver nachgeklungen, für noch mehr Gänsehaut gesorgt. Möglicherweise wäre der Geist, der Spirit, in einem Gotteshaus anders 'rübergekommen.

Aber auch in der Stadthalle hat es der Chor, der zu den besten Gospel-Chören der Welt zählt, geschafft, die Seele des Publikums (Altersschnitt über 50) zu berühren mit ihrer Musik und den Texten, die auf dem Alten und Neuen Testament beruhen. Standing ovations für einen Chor, der mit wohlig-warmen Stimmen seinen Glauben singt. Großartig!