Alpen Blasmusik-Unterricht mit Live-Tönen

Alpen · Jugendblasorchester sorgte in Grundschulen Menzelen und Veen sowie am Gymnasium Rheinberg für Klangerlebnisse.

 Blasmusik im Unterricht: Marius Moldenhauer erläuterte in der Grundschule in Menzelen das Tenor-Horn und gab anschließend auch ein paar Klangproben. Danach durften die kleinen Zuhörer dem Horn ein paar Töne entlocken.

Blasmusik im Unterricht: Marius Moldenhauer erläuterte in der Grundschule in Menzelen das Tenor-Horn und gab anschließend auch ein paar Klangproben. Danach durften die kleinen Zuhörer dem Horn ein paar Töne entlocken.

Foto: Armin Fischer

Einmal auf die große Trommel schlagen oder der schweren Tuba abgrundtiefe Töne entlocken - diese Gelegenheit hatten in dieser Woche die Schüler derGrundschule in Veen, des Amplonius-Gymnasiums in Rheinberg und der Wilhelm-Koppers-Grundschule in Menzelen. Möglich gemacht hat das der Besuch des Jugendblasorchesterorchesters des Musikvereins Menzelen unter der Leitung von Malte Kolodzy.

"Im Musikunterricht zeigen Lehrer oft nur Kopien von Instrumenten. Wir möchten den Kindern die echten Instrumente vorstellen und die Musik so erlebbar machen", sagt der Vereinsvorsitzende. Menzelens Schulleiterin Anette Krömker, selber Musiklehrerin, ist von der Zusammenarbeit begeistert: "Das ist eine Win-Win-Situation für Schule und Verein. Wir haben bereits eine Flöten AG und einen Schulchor, in dem 99 Prozent der Schüler sehr gerne mitsingen." Die Rektorin an der ungewöhnlich musikalischen Lernstätte an der Ringstraße freut sich zudem über einen angenehmen Nebeneffekt: "Die Schüler nehmen jahrgangsübergreifend an Musikprojekten teil. Dieser Austausch ist schön fürs Schulleben."

Der Musikverein Menzelen ist, was den Nachwuchs betrifft, hervorragend aufgestellt. Dennoch ist jedes neue Talent willkommen, versichert Kolodzy: "Nach den Sommerferien machen wir eine neue Bläserklasse auf. Wer möchte, darf gerne mal reinschnuppern."

Zu Beginn gab das Nachwuchsorchester mit der Titelmelodie aus "Star Wars" eine beeindruckende Kostprobe seines Leistungsstandesund erntete dafür den Applaus der Schüler. "Wir stellen jetzt die einzelnen Instrumente vor, zum Beispiel die Tuba. Ihr langes Rohr ist mehrfach geschwungen. Deshalb klingt sie so tief", erläutert Kolodzy.

Er ist froh, mit Anastasia Reger jemanden im Orchester zu haben, der das Instrument spielt: "Die Tuba ist selten, für unseren Verein ist das eine echte Bereicherung." Die Begeisterung im Publikum hält sich allerdings in Grenzen. Die 14-jährige Anastasia kann das verstehen: "Die Tuba ist sehr schwer zu erlernen, aber dann macht sie richtig Spaß." Daneben lernen die Schüler Grundsätzliches über Instrumente, auch wenn das mitunter für Verwirrung sorgt. "Man unterscheidet zwischen Blech- und Holzblasinstrumenten. Das Saxophon gehört zu den Holzblasinstrumenten, obwohl es aus Blech ist. Das liegt daran, dass der Ton durch ein Holzplättchen erzeugt wird", erklärt Kolodzy.

Selbstverständlich dürfen die Schüler die Instrumente auch mal selbst ausprobieren. Alina gelingt es tatsächlich, dem Tenorhorn von Markus Moldenhauer einige Töne zu entlocken. Dafür bekommt sie anerkennenden Beifall von ihren Klassenkameraden.

Zu den anspruchsvollsten Instrumenten zählt die Klarinette. "Sie zu spielen, ist wirklich sehr schwer. Erstmal muss das Mundstück angefeuchtet werden, dann schiebt man die Unterlippe auf die Zähne", erläutert Marie-Sophie Wanders. "Ich kann die Klarinette nicht spielen", gibt Malte Kolodzy zu.

Dann geht die Drittklässlerin Katharina mutig nach vorne, probiert es einfach mal aus und entlockt dem Holzinstrument tatsächlich einige Töne. Am Ende des Projektes stand zur Freude von Malte Kolodzy fest, dass sich in der Schülerschaft der Wilhelm-Koppers-Schule etliche Talente befinden.

(erko)
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