Rheinberg Blick auf die Arbeit der Europaschule

Rheinberg · Am Sonntag kamen die Experten des Schulverbundes "Blick über den Zaun" nach Rheinberg. Drei Tage lang betrachten sie das pädagogische Konzept. Inklusion ist ein Beobachtungsschwerpunkt.

 Vokabeltraining in der Europaschule: Drei Tag lang lässt sich die Einrichtung im Schulzentrum nun in die pädagogischen Karten gucken.

Vokabeltraining in der Europaschule: Drei Tag lang lässt sich die Einrichtung im Schulzentrum nun in die pädagogischen Karten gucken.

Foto: Ostermann (Archiv)

Drei Tage lang lässt sich die Europaschule Rheinberg in die schulpädagogischen Karten schauen. Und das freiwillig. "Weil wir uns weiterentwickeln möchten", wie Schulleiter Norbert Giesen erklärt. Am gestrigen Sonntag reisten 14 Vertreter des Schulverbundes "Blick über den Zaun" (BüZ) an. Diesem Verbund gehören 120 reformierte Schulen aller Schultypen in ganz Deutschland an, die in 15 Arbeitskreise unterteilt sind. Sechs Schulen bilden den "Arbeitskreis 11", darunter auch die Europaschule Rheinberg.

Einmal pro Halbjahr reisen Vertreter des jeweiligen Arbeitskreises zu einem Schulbesuch, einem so genannten Peer-Review, an, um "einen Blick von außen" auf das jeweilige Schulkonzept zu werfen. Diese Vertreter kommen aus der Schulleitung sowie dem weiteren Kollegium. Noch am Anreisetag stellten die Rheinberger den Gästen ihre Schule vor. In den drei Tagen wird es Gespräche jeweils nur mit Elternvertretern, mit Schülern sowie dem Rheinberger Kollegium geben. So könne jeder ungehemmt reden, erläutert Giesen.

Die "kritischen Freunde", als die sich die Besucher verstehen, werden beobachten und viele detaillierte Fragen stellen. Zudem hospitieren sie im Unterricht. Am Dienstag werden die BüZler ihre Rückmeldung geben. "Ich freue mich darauf, denn man weiß, dass man auf konstruktive Kritik stößt", erklärt Norbert Giesen. Er findet es gut, nach den ersten zweieinhalb Jahren der Schule eine Rückmeldung "von außen" zu bekommen. Man erhalte qualitativ gute Tipps, die man sonst so vielleicht nicht bekommen würde. Auch eventuellen Kritikpunkten sieht der Direktor gelassen entgegen, denn die "kritischen Freundesaussagen dienen der Verbesserung."

Beobachtungsschwerpunkt wird einmal das Thema Inklusion sein. "Es sind alles Schulen, an denen Inklusion durchgeführt wird, die mit der Thematik Erfahrungen haben." So könne man feststellen, ob "unser Ansatz der Richtige ist", entweder gebe es Rückendeckung oder Ratschläge.

Wichtig ist dem Schulleiter aber auch zu hören, ob die bisher eingeschlagenen Wege erkennbar zielführend sind. "Ich denke, wir sind angekommen hier in Rheinberg. Das zeigen die Anmeldezahlen. Wir haben in den letzten drei Jahren immer ,volles Haus'", berichtet Giesen. Zu der anderen Form des Unterrichtens, nach dem Prinzip der individuellen Höchstleistung eines jeden Schülers, und des Austausches untereinander passt auch der Mut, sich in Frage zu stellen. Genauso ist jede teilnehmende Schule aber auch Impulsgeber für die Arbeit der Anderen.

Der Blick über den Zaun ist immer auch ein Blick über den eigenen Tellerrand. "Das kann für alle nur ein Gewinn sein", ist sich Norbert Giesen sicher.

(rih)
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