Rheinberg Blues wie aus der Starkstromsteckdose

Rheinberg · Der Niederländer Ralph de Jongh spielte mit seiner Band und viel Energie im Schwarzen Adler.

 Die Haare verwuschelt, das T-Shirt schnell durchgeschwitzt: Ralph de Jongh gibt auf der Bühne alles.

Die Haare verwuschelt, das T-Shirt schnell durchgeschwitzt: Ralph de Jongh gibt auf der Bühne alles.

Foto: Uwe Plien

"Jede Stimme zählt", lautete das Credo kurz vor der Bundestagswahl. Auch die Stimme von Ralph de Jongh, obwohl der als Niederländer gar nicht wahlberechtigt war. Aber er singt nun mal so schön! Am Wochenende war der 42-jährige "Bluesman" - er singt, spielt Gitarre und Mundharmonika mit 100 Prozent Körpereinsatz - erstmals mit seiner Band im Schwarzen Adler in Vierbaum. Dorthin waren erstaunlicherweise nur knapp 30 Fans gekommen, aber die waren komplett aus dem Häuschen. Denn de Jongh ist es egal, ob er vor zehn oder 1000 Menschen spielt - er gibt immer alles.

Kein Wunder also, dass der sympathische Zausel aus dem Nachbarland bei seinem Auftritt schon nach einer halben Stunde komplett durchgeschwitzt lief. Das war Blues wie aus der Starkstromsteckdose.

Was nicht hieß: laut und soundmäßig zugedröhnt. Ganz im Gegenteil. Ralph de Jongh, der stimmlich erstaunlich nah bei Mick Jagger liegt, offerierte eine sehr zurückgenommene, luftige, offene, teilweise schon archaische Blues-Variante. Bei völlig skelettierten Riffs und Akkorden und reduzierten Rhythmen entfaltete die Drei-Mann-Band (Drums, Bass, Gitarre) hinter de Jongh einen großen musikalischen Reiz. Dazu die Energie des Bandleaders, die sofort ansteckte - das war stark. So hüpften und tanzten die paar Zuschauer ausgelassen durch den Adler-Saal und feierten den Auftritt einer Blues-Stimme, die sicher nicht zum letzten Mal an der Baerler Straße erklungen ist.

(up)
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