Rheinberg Borther Edeka-Chef Luft sponsert Motocross-Talent

Rheinberg · Dem 18-jährigen Vincent Gallwitz aus Borth waren im Januar zwei Motocross-Maschinen gestohlen worden.

 Thomas Luft (re.) hat ein großes Herz für den Motorsport. Vincent Gallwitz freut sich über die großzügige Unterstützung des Geschäftsmanns.

Thomas Luft (re.) hat ein großes Herz für den Motorsport. Vincent Gallwitz freut sich über die großzügige Unterstützung des Geschäftsmanns.

Foto: Ostermann

Noch Anfang des Jahres stand Vincent Gallwitz (18) vor den Scherben seiner Motorsportkarriere. Dem jungen Motocross-Piloten waren im Januar beide Maschinen geklaut worden (die RP berichtete). Motorräder futsch, sportliche Zukunft futsch. Jetzt ist für den Abiturienten die Rennsaison gerettet. Dank Thomas Luft, Inhaber des Borther Edeka-Marktes und Nachbar der Familie Gallwitz, geht Vincent jetzt mit einer KTM SX 250 F an den Rennstart. Eine weitere Leihmaschine setzt er im Training ein.

Rund die Hälfte der 10.000 Euro teuren KTM hat Luft gesponsert, den Rest haben Familie, Rennteam und auch die Xantener Youngtimer aufgebracht. Keine Frage: Die komplette Familie Gallwitz ist von dieser ungewöhnlichen Form der Nachbarschaftshilfe völlig begeistert. "Thomas Luft hat die Grundlage dafür gelegt, dass Vinni wieder in den Wettbewerb einsteigen kann", freut sich auch Joachim Gallwitz, Vincents Vater, Berater und Trainer.

Nachdem Vincents Schwester Anna-Lena, die neben ihrem Studium im Edeka-Markt Borth arbeitet, ihrem Chef das ganze Ausmaß der misslichen Situation geschildert hatte, war für den 45-jährigen Geschäftsmann schnell klar: Hier muss man helfen. "Vincent brennt für seinen Sport, dieses Talent zu verschenken, wäre einfach schade", sagt Luft, der zwar im Besitz eines Motorradführerscheins ist, derzeit aber selbst nicht "auf den Bock" steigt. Das übernehmen seine beiden Söhne: Sie sind als Trial-Fahrer ebenfalls im Motorradsport aktiv. Vielleicht sei ihm das Schicksal von Vincent deshalb so nah gegangen, sagt Thomas Luft, der mit seinem Sponsoring auch eine Lanze für den Motorradsport brechen möchte. Das seien eben nicht die gedankenlos-unvernünftigen Raser der Landstraße, sondern Sportler, die "ein hohes Maß an Disziplin, körperlicher Fitness und Konzentration" aufbringen. Das hat Vinni bei einem der letzten Rennen auf der neuen Maschine nachdrücklich unter Beweis gestellt. Nachdem sich der Sitz vom Motorrad gelöst hatte und im wahrsten Wortsinn auf der Strecke geblieben war, ist er den Rest des Laufes - rund 20 Minuten - ohne Sitz weitergefahren. Ein wahrer Kraft- und Willensakt, der ihm aber wichtige Punkte in der Wertung eingebracht hat. In der Jugendklasse hat er bei vier Starts vier Siege eingefahren. Bei den Erwachsenen liegt er im Nordrhein MX-Cup auf einem guten dritten Rang.

Für Vinni geht es darum, sich fürs Finale zu qualifizieren. "Je besser die Ergebnisse, desto größer die Chancen auf Förderung", sagt Luft, Er will die Karriere des Motorsporttalents nun interessiert weiter verfolgen.

(RP)
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