Rheinberg Bortherin managt Dorfkirchen-Kultur

Rheinberg · Farah Otten (20) ist die neue Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirchengemeinde Repelen. Als Nachfolgerin von Konrad Göke wird sie sich künftig um die Künstlerakquise und die Organisation von Veranstaltungen kümmern.

 Farah Otten am Konzertflügel in der Dorfkirche Repelen. Die 20-Jährige aus Borth hat eine Ausbildung zur nebenberuflichen Kirchenmusikerin absolviert. Beruflich zieht es sie aber zur Sozialarbeit. Im Frühjahr beginnt sie ein Studium in Essen.

Farah Otten am Konzertflügel in der Dorfkirche Repelen. Die 20-Jährige aus Borth hat eine Ausbildung zur nebenberuflichen Kirchenmusikerin absolviert. Beruflich zieht es sie aber zur Sozialarbeit. Im Frühjahr beginnt sie ein Studium in Essen.

Foto: Klaus Dieker

Die Evangelische Kirchengemeinde in Repelen ist nicht nur bekannt für ihre alte Dorfkirche, sondern auch für ihr anspruchsvolles Kulturprogramm. Lange Jahre hat Konrad Göke dafür verantwortlich gezeichnet, bis er sich 2014 entschied, als Kulturbeauftragter der Kirchengemeinde aufzuhören. Nun präsentiert die Gemeinde seine Nachfolgerin: Die 20-jährige Farah Otten aus Borth wird sich künftig um die Organisation der Veranstaltungen kümmern.

Mit Musik, dem Schwerpunkt des Kulturprogramms, kennt sich die junge Frau gut aus. Sie hat jüngst das C-Examen als Kirchenmusikerin abgelegt, ist also nach einer zweijährigen Ausbildung versiert im Orgelspiel und beim Leiten von Chören. Als Kulturbeauftragte der Kirchengemeinde arbeitet sie auf Basis eines geringfügigen Beschäftigungsverhältnisses.

Farah Otten lebt in Borth, den Kontakt zur Kirchengemeinde in Repelen stellte ihr Klavierlehrer Dennis Kittner (er ist ebenfalls Rheinberger) her, der in der Gemeinde als Chorleiter tätig ist. Die junge Organistin hat bereits in Vertretung von Marius Kehrmann Gottesdienste in Repelen begleitet. Auch als Sängerin war sie dort bereits zu hören. Bei aller Liebe zur Musik und Kultur allgemein strebt die 20-Jährige keine künstlerische Laufbahn an, sondern wird im Frühjahr an der Universität Essen den Studiengang Soziale Arbeit beginnen. Zurzeit ist sie Praktikantin der Arbeiterwohlfahrt bei der Jugendgerichtshilfe in Duisburg.

Wenn jemand eine solche Aufgabe übernimmt, so rechnen manche damit, dass er oder sie ein neues Konzept vorlegt oder Altes über den Haufen wirft. Doch das hat Farah Otten nicht vor. "Der Weg ist das Ziel", meint sie. "Es wird sich alles nach und nach ergeben." Bewährte Programmpunkte sollen auf jeden Fall erhalten bleiben. So wird beispielsweise das Gitarrenduo "Tierra Negra" am 10. April erneut in der Dorfkirche zu hören sein.

"Die Künstlerakquise ist natürlich eine wichtige Aufgabe der neuen Kulturbeauftragten", sagt Pfarrer Thorsten Kämmer. Es liegen viele Anfragen von Künstlern vor, die gerne in Repelen auftreten möchten. An interessierten Künstlern wird es also nicht fehlen, doch zu Farah Ottens Aufgaben wird es auch gehören, die Auftritte vorzubereiten und im Vorfeld für Öffentlichkeit zu sorgen. Die Gemeinde verfügt über mehrere Chöre (Jugend und Erwachsene) sowie einen Posaunenchor.

Allerdings soll die Zahl der Konzerte ein wenig verringert werden. Nicht zur Debatte stehen natürlich überregional wichtige Veranstaltungsreihen wie die Moerser Blechbläsertage. Doch letztlich, meint Pfarrer Kämmer, sei die Dorfkirche ein Gotteshaus, kein Konzertsaal. Obwohl er immer wieder feststelle, wie sehr die Kulturveranstaltungen für volle Kirchenbänke sorgen.

Warum hat es so lange gedauert, bis die Evangelische Kirchengemeinde die Nachfolge von Konrad Göke geregelt hat? "Wir hatten gehofft, dass Herr Göke vielleicht doch weitermacht", berichtet Pfarrer Kämmer. Vor einigen Monaten sei aber endgültig klar geworden, dass Göke kein Interesse habe, seine frühere Aktivität in der Kirchengemeinde fortzusetzen.

Natürlich besteht Kultur in der Dorfkirche nicht nur aus Musik. Regelmäßig finden dort Ausstellungen statt, auch dafür gibt es eine neue Anfrage.

(s-g)
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