Alpen Brasilianischer Bischof zu Gast am Niederrhein

Alpen · Sebastiao Bandeira Coelho leitet die nordbrasilianische Diözese Coroatá. In Alpen bat er um Unterstützung von Hilfsprojekten.

 Maria Thielen, die im Bistum Coroatá als Sozialarbeiterin tätig war, im Gespräch mit Bischof Sebastiao Bandeira Coelho in der Sakristei der Ulrich-Kirche.

Maria Thielen, die im Bistum Coroatá als Sozialarbeiterin tätig war, im Gespräch mit Bischof Sebastiao Bandeira Coelho in der Sakristei der Ulrich-Kirche.

Foto: arfi

Sebastiao Bandeira Coelho, Bischof der nordbrasilianischen Diözese Coroatá, ist zu Gast am Niederrhein. In der Kirche St. Ulrich in Alpen eine heilige Messe. Er übernachte in Mörmter in der Fazendas da Esperanca im ehemaligen Kloster Mörmter in Xanten.

Der Bischof war am Sonntagabend mit einem Flugzeug in Frankfurt gelandet, um zwei Wochen lang Deutschland zu besuchen, Kontakte zu knüpfen und für Projekte in seinem Bistum zu werben. In der Mainmetropole wurde er von Pater Paul Stapel empfangen und abgeholt, der Gründer der Fazendabewegung in Sao Paolo. Zu ihr gehört auch der Hof der Hoffnung im ehemaligen Kloster Mörmter.

Den Kontakt zum Bistum Coroatá hatte einst die Alpenerin Maria Thelen geknüpft, die dort viele Jahre in dem Mädchenhaus "Casa bom pastor" als Sozialarbeiterin gewirkt hatte. Sie war es auch, die in der Messe am Montagabend die Predigt von Sebastiao Bandeiro Coelho übersetzte. Wie Papst Franziskus gab sich der 55-jährige Gast demütig. Er bezeichnet sich in seiner Predigt nicht als Bischof, sondern als Mitarbeiter seiner Diözese. Zum Tag der Schmerzen Mariens stellte er die Gottesmutter in den Mittelpunkt dieser Predigt, um an ihr beispielhaft das Verhältnis von Müttern und Kindern zu erläutern. "Eine Mutter freut sich mit ihrem Kind, leidet mit ihm und behütet es bis zum Ende", sagte der Bischof vor 50 Gläubigen.

Er erzählte von der Situation im Norden Brasiliens, wo zum Beispiel Mütter nachts vor Krankenhäusern mit ihren kranken Kindern warteten, um dort morgens einen Platz zu bekommen, den es aber nicht immer gebe, wenn alle Plätze belegt seien. Er sprach von jugendlichen Müttern, die nicht von den Vätern unterstützt würden, von Gewalt gegen Kinder und der Gefahr von Drogenkonsum, die immer weiter zunähmen.

"Auch wenn die materielle Not groß ist, ist sie nicht die größte", betonte er. "Das größte Leiden ist, dass den Menschen Gott im Leben fehlt. Die Mütter weinen, weil ihre Kinder nichts mehr von der christlichen Kirche wissen wollen." Um die Kinder für den christlichen Glauben zu gewinnen, gebe es eine Schule, das Diözesankolleg. "Für die Mütter und Kinder ist eine gute Schulausbildung das größte Geschenk", warb der Bischof für diese Schule, die durch Spenden aus Deutschland finanziert werde, wofür es sich bedankte.

Gleichzeitig bedankte sich Pfarrer Dietmar Heshe bei dem Bischof für sein Kommen, der die Messe zusammen mit ihm und dem Franziskaner-Pater Paul Stapel zelebrierte. Im Anschluss an den Gottesdienst führte der Bischof viele Gespräche mit Christen in der Alpener Kirche St. Ulrich.

(got)
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