Rheinberg Budberger Eiche wurde gestern gefällt

Rheinberg · Alle Versuche, den Baum im Neubaugebiet an der Rheinberger Straße noch zu retten, sind gescheitert. Anwohner, die Bündnisgrünen und der Pulverturm-Verein hatten sich für den Erhalt stark gemacht. Am Ende vergeblich.

 Gestern Vormittag wurde die Eiche im Neubaugebiet an der Rheinberger Straße gefällt. Hätte sie diesen Schritt nicht getan, wäre sie auf einem 125.000-Euro-Grundstück sitzengeblieben, argumentiert die Stadt.

Gestern Vormittag wurde die Eiche im Neubaugebiet an der Rheinberger Straße gefällt. Hätte sie diesen Schritt nicht getan, wäre sie auf einem 125.000-Euro-Grundstück sitzengeblieben, argumentiert die Stadt.

Foto: Olaf ostermann

Gestern Morgen ist passiert, was nicht mehr zu verhindern war: Die alte Eiche im Budberger Neubaugebiet an der Rheinberger Straße ist gefällt worden. Schon früh rückten die Baumaschinen im Auftrag der Stadt an, schnell war der Jahrzehnte alte Baum gefällt und zerkleinert. Einige Nachbarn wie Ute Kleintges beobachteten das traurige Schauspiel oder begutachteten später das Ergebnis. So ein Ende, das war jedenfalls ihre Überzeugung, hatte die Eiche nicht verdient.

Ursprünglich, so hatte es der Technische Beigeordnete der Stadt, Dieter Paus, im Umweltausschuss gesagt, sollte die Eiche wegen ihres Wertes auch gar nicht gefällt werden. Bei einer Neuvermessung der ehemaligen Obstwiese im Umlageverfahren habe sich bei der Einteilung der Grundstücke allerdings ergeben, dass der Baum mitten in ein 711 Quadratmeter großen Grundstücke hineinragte. Wäre der Baum stehen geblieben, wäre eine Bebauung nicht oder nur stark eingeschränkt möglich gewesen. Der Stadtkasse wären dadurch 125.000 Euro verloren gegangen. Die Stadt stellte selbst (in der eigenen Verwaltung) einen Antrag auf Befreiung von der Baumschutzsatzung. Dabei werde die Stadt als Eigentümer allerdings nicht anders behandelt als jeder andere auch. Und die Politik? Zumindest die beiden großen Fraktionen CDU und SPD hatten keinerlei Bedenken und nahmen die Fällung des Baums hin. Zur Bedingung machten sie allerdings, dass als Ersatz keine noch jungen und entsprechend kleinen, sondern bereits größere Bäume gepflanzt werden. Auch die Grünen hatten lange Zeit kein vernehmbares Veto eingelegt. Erst als er Bürgerprotest losschlug, meldeten sie sich zu Wort und wollten die Fällung per Dringlichkeitsbeschluss noch stoppen. Letztendlich viel zu spät und damit vergeblich.

Nicht endgültig beantwortet wurde die für viele naheliegende Frage, warum es nicht möglich war, den Zuschnitt der Grundstücke so zu wählen, dass der Baum - beispielsweise in der Mitte eines Kreisverkehrs - hätte stehen bleiben können.

(RP)
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