Alpen Budenzauber auf dem Engelchenmarkt

Alpen · 26 Stände und ein musikalisches Bühnenprogramm lockten zahlreiche Besucher zum Haus Sebastian in Veen.

 Engelsschwester Petra Drissen (r.) arbeitet schon seit 22 Jahren im Altenheim. Für Anja Scholten hatte sie den perfekten Adventskranz im Angebot.

Engelsschwester Petra Drissen (r.) arbeitet schon seit 22 Jahren im Altenheim. Für Anja Scholten hatte sie den perfekten Adventskranz im Angebot.

Foto: Fischer

Parkplätze waren rund und um das Veener Pflegeheim Haus Sebastian Mangelware. Grund dafür war der Engelchenmarkt, den die Familie Brunnengräber dort bereits zum siebten Mal ausrichtete. Für den besonderen Reiz des weihnachtlichen Budenzaubers sorgen alljährlich die Mitarbeiter von Haus Schöneck (Labbeck) und Haus Sebastian, die die Besucher in Engelskostümen oder als Weihnachtsmann freundlich begrüßen.

Das Erfolgskonzept basiert auf der Zusammenstellung der 26 Buden, erklärt Marlene Loth-Lohmann: "Wir nehmen keine Standgebühren. Dadurch ist das Risiko für Neulinge gering. Wenn der Umsatz stimmt, freuen wir uns über eine kleine Spende für einen guten Zweck." Die Ausrichtung kam Katja Hussmann entgegen, die sich auf selbst genähte Babysachen spezialisiert hat. "Ich habe mir eine Nähmaschine von meiner Mutter ausgeliehen und mir mein Hobby mit Internetvideos selbst beigebracht", erzählt die Millingerin, die dazu noch pfiffige Geschäftsideen wie den Armschoner für Babyschalen umgesetzt hat. Was Mützchen, Söckchen und die über drei Größen "mitwachsende" Pumphose betrifft, dominieren die klassischen Farben Rosa und Himmelblau. "Am Anfang wollen Eltern noch möglichst neutral sein, aber irgendwann verfallen sie dann doch dem Farbklischee", weiß die zweifache Mutter.

Heimlicher Star des Engelchenmarktes ist Nikolaus Günter Blank. Der Mitarbeiter des Sozialen Dienstes schätzt am Engelchenmarkt, dass der gute Zweck im Vordergrund steht: "Einfach da sein und den Menschen eine Freude machen. Das gibt es heutzurtage viel zu selten." Damit die Freude auch durch den Magen geht, haben sich die Erzieherinnen des Kindergartens St. Nikolaus etwas Spezielles ausgedacht: Die Plätzchen-Backmischung im Einmachglas. "Einfach Butter und Eier drunter rühren, mit dem Löffel Kleckse aufs Backblech geben und schon entstehen leckere Weihnachtsplätzchen", verspricht Alexandra de Lattré.

Eher verhalten ist anfangs der Andrang an der "Crêpes-Bäckerei" von Mareen Teemann, Stefanie Struck und Johannes Heynen, einer von fünf Ständen der Brunnengräber-Häuser. "Die Menschen genießen jetzt erstmal die leckeren Wintergerichte aus unserer Küche. Wir bieten hier den Nachtisch", sagt Johannes Heynen.

Mit Blick auf die dekorativen Pflanzschalen von Christina Strack war eine ordentliche Stärkung durchaus ratsam. Die Schmuckstücke für die Fensterbank sind echte Schwergewichte. "Ich habe meinem Vater Zement geklaut und solange Beton gemischt, bis ich es hinbekommen habe", berichtet die Sonsbeckerin. Damit Kakteen und andere immergrüne Pflanzen Platz in der Schale haben, muss sich die Familie zum beträchtlichen Teil von Gummibärchen ernähren. "Ich brauche die leeren Dosen als Form", sagt Christina Strack schmunzelnd. Für ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm sorgten der Posaunenchor der Evangelischen Kirche, der Chor von Haus Sebastian und die "Veenze Minis".

(erko)
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