Rheinberg Bürgerinitiative fordert Ideenwettbewerb für Messe-Planung

Rheinberg · Die Bürgerinitiative Messegelände Annaberg (BIMA) befürchtet den Bau eines Logistikzentrums an der Stelle, wo jetzt die Hallen der Messe Niederrhein stehen - und die damit verbundene Belastungen durch Lkw-Verkehr, Staub und Lärm.

Der Eigentümer der Messe möchte das Areal verkaufen, ein Investor würde dort gerne bauen (die RP berichtete). Gestern Abend im Bau- und Planungsausschuss gab Ursula Schwutke im Namen der BIMA eine kurze, prägnante Stellungnahme für die Anwohner und Kritiker ab.

Kritisiert wurde, dass die Stadt eine von der Initiative favorisierte Wohnbebauung ausschließe (darum ging es im Ausschuss), obwohl eine gutachterliche Stellungnahme noch ausstehe. "Der Abstandserlass NRW lässt eine Wohnbebauung zu", sagte Schwutke. Und in der Störfallverordnung (die wegen der Nähe zu den Chemie-Werken Solvay und Inovyn relevant ist) gebe es kein grundsätzliches Verschlechterungsverbot - "hier muss eine Einzelfallbetrachtung her".

Die Initiative nannte klare Forderungen wie ein aktuelles Emissionsgutachten bezogen auf den Bebauungsplan 14 (Messe-Gelände). Zudem solle die Neubausiedlung nicht aus der Sonderfläche Messe-Areal ausgegrenzt werden. Und: Es sollen bei einer Entwicklung der Messe-Fläche Belange von Umwelt, Natur und Landschaft berücksichtigt werden. Abschließend sagte Ursula Schwutke: "Wir lehnen ein Logistikzentrum am Annaberg ab - es wäre das sechste in Rheinberg." Die BIMA unterbreitet auch konstruktive Vorschläge. So könne man die alten Reichel-Hallen zu einem kulturellen Treff- und Austauschplatz umbauen. Neben dem bereits skizzierten Ziel, dort Wohnhäuser zu bauen, komme auch die Schaffung eines Naherholungsgebietes in Frage. Nicht für ausgeschlossen halte man die Ansiedlung einer Zweigniederlassung der Hochschule Rhein-Waal oder von Start-up-Unternehmen. Das alles lasse sich gut in einen Ideenwettbewerb einbetten und an einem "Runden Tisch" diskutieren.

(up)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort