Rheinberg "Bürgermeisterin ist keine Zauberfee"

Rheinberg · Bürgerdialog: SPD-Bürgermeister-Kandidatin Rosemarie Kaltenbach stellte sich am Sportplatz den Fragen der Millinger.

 Rosemarie Kaltenbach stellte sich den Fragen der Millinger.

Rosemarie Kaltenbach stellte sich den Fragen der Millinger.

Foto: ARFI (Archiv)

Rosemarie Kaltenbach, als Beigeordnete die Nummer drei im Stadthaus, will an die Spitze aufrücken und Bürgermeisterin werden. "Als ich vor drei Jahren hierher kam, habe ich daran noch keinen Gedanken verschwendet. Denn ich habe großen Respekt vor dem Amt. Aber durch die Zusammenarbeit mit Hans-Theo Mennicken habe ich erkannt, wie schön dieses Amt sein kann. Und ich kann das auch", sagte die 55-jährige Verwaltungsfachfrau jetzt im Sportheim des SV Millingen. Bis zur Wahl am 13. September klappert sie im Zuge ihrer "Bürgerdialoge" alle Ortsteile ab und stellte sich jetzt den Fragen der Millinger.

In kleiner Runde (etwa 20 Frauen und Männer waren gekommen) und in angenehmer, ganz unaufgeregter Atmosphäre stellte der Millinger Rainer Frericks die Frage nach Kaltenbachs Parteizugehörigkeit - sie ist SPD-Mitglied und SPD-Kandidatin. "Ich bin nicht der Partei, sondern der Stadt Rheinberg verpflichtet", machte die verheiratete Muter eines Sohnes und einer Tochter deutlich. "Ich bin nicht immer einer Meinung mit dem Ortsverein und erlaube mir eine eigene Meinung. Daran wird sich auch nichts ändern."

Die Aufgaben als Bürgermeisterin gewichtete sie ganz klar: "Der Rheinberger Bürgermeister muss in der Politik moderieren können, muss repräsentieren, muss aber in allererster Linie eine Verwaltung mit etwa 300 Mitarbeitern leiten können." Sie warnte davor, das höchste Amt in der Stadt zu überschätzen: "Ich wäre als Bürgermeisterin keine Zauberfee. In dem Amt kann man nicht tun und lassen, was man will. Viele Dinge hat zum Beispiel der Rat zu entscheiden."

Rainer Lempert, in der Fußballabteilung des SVM aktiver Millinger, erkundigte sich nach Kaltenbachs Meinung zum Sportstättenkonzept. Die darin langfristig in Aussicht gestellte Konzentration auf drei Sportanlagen höre sich für sie schlüssig an, meinte die Kandidatin, die einräumte, kein Patentrezept zu haben. Ob die Platzanlage an der Jahnstraße erhalten bleibe oder nicht, hänge von verschiedenen Punkten ab. Etwa davon, ob der SV Millingen in der Lage und willens ist, die Anlage zu übernehmen. Sie versprach, keine ad-hoc-Entscheidungen zu treffen. Bernhard Peerenboom von den Millinger Bürgerschützen fragte, ob man den Millinger Platz nicht gesondert betrachten müsse, "weil es in Millingen keine Kneipe und nichts für Jugendliche gibt und es der einzige Treffpunkt ist". "Da haben Sie recht", erwiderte Rosemarie Kaltenbach. Damit war schnell eine Brücke zum geplanten Bürgerhaus Millingen geschlagen. Der Vorsitzende des Trägervereins, Wolfgang Gödeke, wollte der Kandidatin eine Zusage abringen: "Bleibt es bei dem, was uns Hans-Theo Mennicken zugesagt hat, dass der Erlös aus dem Verkauf des Grundstücks der Millinger Stadthalle in den Bau eines Bürgerhauses fließen würde?", fragte der CDU-Ratsherr. "Ich würde mich dafür einsetzen", so Kaltenbach. "Und ich halte die Finanzierung auch im Haushaltssicherungskonzept nicht für ausgeschlossen."

Weitere Themen, die besprochen wurden, waren der miese Zustand des Bahnübergangs Saalhoffer Straße und fehlende Einkaufsmöglichkeiten im Ort. Der "Bürgerdialog" erster Aufschlag der Kandidatin in Millingen, endete mit dem Angebot, im Gespräch zu bleiben.

(RP)
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