Alpen Burgschänke investiert 150.000 Euro in Küche

Alpen · Der Hotelbau in Alpen liegt im Zeitplan. Sonntag kommt der Richtkranz aufs Dach. Montag geht's los mit dem Bau der neuen Küche.

 Der Hotelbau an der Burgstraße ist oben angekommen. Jetzt kommen die Fenster. Dann ist die Fassade an der Reihe. Der Innenausbau läuft unterdessen auf Hochtouren.

Der Hotelbau an der Burgstraße ist oben angekommen. Jetzt kommen die Fenster. Dann ist die Fassade an der Reihe. Der Innenausbau läuft unterdessen auf Hochtouren.

Foto: Fischer Armin

Baustart war im Mai, feierliche Grundsteinlegung im August. Zwei Tage vor Heiligabend kam "der Deckel drauf", und nun folgt am Sonntagmorgen um 11 Uhr der Richtkranz als vorläufige Krönung eines ehrgeizigen Projektes. Der Bau des Hotels an der Burgschänke mitten in Alpen liegt im Zeitplan. Aber nach dem Richtfest beginnt für die Gastronomen Wolfgang Gödeke und Frank Sieger eine höchst kribbelige Phase. Der Schmaus für die geladenen Gäste des Richtfestes ist der letzte, der aus der alten Restaurant-Küche kommt. "Es gibt Grünkohl und Mettwurst, wie sich das gehört", so Gödeke. Danach geht der Ofen aus. Für fünf Wochen.

Nur der Hotelbetrieb läuft weiter. Am Ende beginnt für Küchenchef Frank Sieger und seine Leute eine neue Zeit. Dann ist Schluss mit den engen Verhältnissen, die hier noch herrschen. Das Team kocht künftig mit deutlich mehr Platz und an hochmodernen Gerätschaften nicht nur fürs Restaurant, sondern auch für Gäste im dann 48-Zimmer-Haus. Gödeke hofft, dass mit dem Küchenumbau alles glattgeht. Denn es gibt Buchungen, auf die sich die Kunden verlassen. Die will er nicht enttäuschen. Auch dem Betrieb tut's gut, wenn die Küche wieder Einnahmen kreiert. "Das muss fluppen", sagt Wolfgang Gödeke.

 Wolfgang Gödeke und sein Koch Michel Hamacher (r.) freuen sich auf die neue Küche. Doch bis dahin ist Stress.

Wolfgang Gödeke und sein Koch Michel Hamacher (r.) freuen sich auf die neue Küche. Doch bis dahin ist Stress.

Foto: Fischer

Das Personal muss am Montag noch mal kräftig ran, ehe es zunächst für zwei Wochen in Zwangsurlaub geht. Alles muss raus, heißt es für die Restaurantküche. Erst dann kann der Mauerdurchbruch zum Hotel erfolgen, in das die neue Küche hineinragt. Sie wird, inklusive Kühl- und Gefrieraum, knapp doppelt so groß wie die alte. Herzstück wird die große Kochinsel mit mehreren Gasherden, großen Backöfen, Fritteusen, Warmhaltevorrichtungen und "Wasser überm Kochtopf". Das spart Wege. Das Konzept für die Küche, die von einem Hersteller aus Süddeutschland kommt, ist speziell auf die Alpener Verhältnisse zugeschnitten. Auf mehr als 150.000 Euro beziffert Gödeke die Investition für die Küche.

Zwischen Weihnachten und Ostern sei's eine einigermaßen verträgliche Zeit für eine derartige Operation, die Nebenwirkungen nicht gar so gravierend. Feiern mit Essen haben erst wieder Konjunktur, wenn der Winter den Rückzug antritt. Manche Gäste hätten ihre Feiern verschoben, um in der Burgschänke bewirtet zu werden.

"Beerdigungskaffee kriegen wir irgendwie auch jetzt noch über die Bühne. Nur der Kuchen kommt dann aus der Bäckerei", sagt der 49-jährige Gastwirt. "Und Karneval stellen wir eine Pommesbude vor die Tür", damit Narren keinen Hunger schieben müssen. "Nur das traditionelle Heringsessen an Aschermittwoch fällt diesmal aus", so Gödeke, der auch die Turnhalle in seinem Wohnort Millingen im Karneval gastronomisch betreut.

Obwohl das Schulzentrum auch aus der Burgschänken-Küche versorgt wird, müssen sich die Schüler in der Umbauphase nicht allein mit Stullen begnügen. "Es gibt halt nur ein statt zwei Essen", so Gödeke, "und vielleicht öfter Pizza als üblich. Improvisationskunst ist gefragt. Schulkoch Sieger arbeitet dafür am häuslichen Herd. "Der ist auch nicht so klein", so der Restaurant- und Hotel-Chef. Er hofft, dass gravierende Verzögerungen ausbleiben. Bei Baustellen wisse man nie. "Wir sind zwar nicht der Berliner Flughafen", so Wolfgang Gödeke. Doch ein wenig nervös sei er schon. "Eigentlich bin ich die Ruhe selbst", sagt er, "aber wenn das nicht klappt, haben wir ein Problem."

Parallel läuft der Innenausbau im Hotel-Trakt, der in der zweiten Jahreshälfte bezogen werden soll. Die Einrichtung ist ausgesucht. Schick soll's werden, hell, freundlich, nicht zu rustikal aber auch nicht zu modern. Unterdessen werden die Leitungen verlegt, damit bald Strom fließt und Gas strömt. Unverzichtbar, damit in fünf Wochen die neue Küche nicht kalt bleibt.

(RP)
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