Alpen CDU kämpft für die Sekundarschule

Alpen · Der Gemeindeverband Alpen mit seinem Chef Sascha van Beek war beim Parteitag erfolgreich: Der Antrag, die Sekundarschule auch bei zwei Eingangsklassen nicht sterben zu lassen, fand den Weg ins Programm für die NRW-Wahl.

Der CDU-Ortsverband hat beim Landesparteitag in Münster ein deutliches Zeichen gesetzt für den Erhalt der Sekundarschule. Wie Partei-Chef Sascha van Beek mitteilt, ist der Antrag durchgegangen, die Sekundarschule auch dann nicht infrage zu stellen, wenn bei den Anmeldungen keine Dreizügigkeit erreicht wird. Die CDU will, vorausgesetzt sie wird vom Wähler in die Regierungsverantwortung genommen, dafür sorgen, dass ein Unterschreiten weniger als drei Klassen in Jahrgangsstufe fünf kein K.o.-Kriterium für die ländliche Schule mehr ist.

Die Sekundarschule in Alpen hat, wie mehrfach berichtet, zwei Mal in Folge das vom Schulgesetz vorgegebene Maß verfehlt. Sie muss nun um ihre Eigenständigkeit bangen und steuert auf eine Zukunft als Filial-Standort der Europaschule in Rheinberg zu. Das muss nicht zwangsläufig so kommen, wenn die CDU am 21. Mai als Sieger aus der Landtagswahl hervorgeht. Denn der Vorstoß des CDU-Ortsverbandes hat es am Wochenende in Münster ins Wahlprogramm geschafft. Der Wunsch nach eine zweizügigen Sekundarschule wurde von zwei weiteren Ortsverbänden unterstützt.

Sascha van Beek, im Herbst an die Spitze der Alpener CDU gerückt, freut sich über den politischen Erfolg: "Hier zeigt sich, dass man auch als kleine politische Gliederung in der CDU direkten Einfluss nehmen kann." Dass die Münsteraner Entscheidung erst ein erster Schritt auf dem Weg zur Sicherung des eigenständigen Schulstandortes in Alpen ist, räumt van Beek ein: "Klar, wir sind in Düsseldorf noch Opposition. Also muss die CDU in die Regierung kommen, damit unser Antrag auch in die Schulpolitik umgesetzt wird." Sein Versuch, über die rot-grüne Koalition weiterzukommen war gescheitert.

Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) hatte zwar zunächst, nachdem van Beek sie über Facebook kontaktiert hatte, Gesprächsbereitsschaft signalisiert, letztlich aber den Kontakt abreißen lassen. "In ihrem Ministerium herrscht leider eine Ideologie, die die Schulsituation im ländlichen Raum kaum berücksichtigt", stellt der Alpener fest.

Das Votum des CDU-Landesparteitages vom Wochenende wiederum bestärkt den jungen Mann aus Veen bei seinen Initiativen, auch mal auf höherer Ebene anzusetzen, wenn's unten klemmt. "Es ist also manchmal einfacher als man denkt ,da oben mitzumischen', wenn man die Hoffnung nicht verliert", so van Beek über seien jüngsten politischen Erfahrungen.

Der 33-jährige nutzt die Gelegenheit, die Klingen mit SPD-Parteichef Jörg Banemann zu kreuzen. "Beat the problem, not the person", schreibt er dem Chef-Genossen ins Stammbuch. Der hatte Schulleiter der Tilman Latzel persönliche Mitverantwortung zugeschrieben, an der Anmeldeschwäche der Sekundarschule und auch der CDU und Bürgermeister Thomas Ahls kritisiert. Latzel hat seinerseits immer wieder darauf gedrängt, sich nicht allein auf die Anmeldezahlen zu fixieren, das die Schule ab Jahrgangsstufe sieben wegen der vielen "Rückläufer" an die ihre Grenzen stoße.

Van Beek seinerseits wehrt sich, ohne Namen zu nennen, gegen das Vorgehen der SPD, Personen zu attackieren, "die mehr unter den Problemen leiden als dafür verantwortlich zu sein". Die CDU arbeite "konstruktiv an einer Problemlösung, statt nach Schuldigen zu suchen, die man durchs Dorf treiben kann".

(RP)
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