Rheinberg Coca-Cola schließt Standort Rheinberg
Rheinberg · Das Geschäft wird in Herten konzentriert. 43 von 67 Mitarbeitern sollen betroffen sein. Begründung: Immer mehr Supermarktketten beliefern ihre Geschäfte selbst. Heute spricht die Gewerkschaft NGG mit den Betriebsräten.
Die Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG (CCE AG) beabsichtigt, ihren Logistikstandort in Rheinberg zu schließen und die Aktivitäten an den Standort Herten zu verlagern. Nach Angaben des Unternehmens sollen die Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern zur Umsetzung gemäß Tarifvertrag in den nächsten Tagen aufgenommen werden. Die Veränderungen betreffen laut Coca-Cola 43 der 67 am Standort Rheinberg beschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
"Um dauerhaft erfolgreich zu bleiben, muss sich auch ein großes Unternehmen wie unseres den veränderten Marktbedingungen anpassen", erläuterte gestern Nachmittag Torsten Biermann, Geschäftsleiter Coca-Cola Nordwest. Die geplanten Veränderungen in der Logistik liegen darin begründet, dass Supermarktketten zunehmend die Belieferung ihrer einzelnen Geschäfte selbst übernehmen. Damit entfallen viele Fahrten, da nur noch zu wenigen Zentrallägern geliefert wird. Auch im so genannten Außer-Haus-Markt, zu dem unter anderem Gastronomie und Betriebskantinen zählen, möchten Kunden häufiger alles aus einer Hand erhalten.
"Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht und wollen so weit es geht betriebsbedingte Kündigungen vermeiden. Deshalb bieten wir, wo immer möglich, alternative Jobs an anderen Standorten oder Altersteilzeit an", erklärte Geschäftsleiter Biermann. Wenn dies nicht infrage komme, biete die CCE AG umfangreiche Abfindungszahlungen an, die deutlich über dem üblichen Maß liegen sollen.
Für Gewerkschaftssekretärin Manja Wiesner von der IG Nahrung- Genuss-Gaststätten (NGG) kam die Hiobsbotschaft gestern nicht überraschend. "Coca-Cola hat den Abschied vom Mehrweggeschäft schon vor einem Jahr verkündet", sagte sie gestern. Danach habe man bei Coca-Cola allerdings ein Tarifpaket erstritten. Wiesner: "Dadurch haben wir umfangreiche Möglichkeiten, etwas für die betroffenen Mitarbeiter herauszuholen und die Schließung sozial abzufedern." Versetzungsleistungen, Abfindungen, Teilzeitstellen - vieles sei möglich, sagte die Gewerkschaftssekretärin, die bei den Arbeitsniederlegungen der Rheinberger Coca-Cola-Mitarbeiter im Januar 2013 vor Ort mit dabei war.
Die CCE AG hatte ihren Betrieb zum 1. Dezember 2003 in Rheinberg aufgenommen. Das Unternehmen übernahm den Standort von Getränke Schäfer; für das Unternehmen war das Logistikzentrum acht Jahre zuvor im Gewerbegebiet Nordring gebaut worden. Das ursprünglich aus Rheinhausen stammende Familienunternehmen Schäfer hatte seinerzeit an die Firma FAKO verkauft. Dieses Unternehmen war seit 1993 in Neuss ansässig.
Heute will sich die NGG mit Betriebsräten der Rheinberger Niederlassung abstimmen.
