Rheinberg Computer-Präsentation ist unverzichtbar

Rheinberg · Solvay finanziert den Bildungsbaustein "XPert" in Kooperation mit der VHS und der Hauptschule Rheinberg.

 VHS-Dozent Michael Koerfer (rechts) zeigt den Informatik-Schülern Michel, Ann-Kathrin und Alina (v.l.) wie eine Festplatte aussieht und erklärt ihnen, wie lange sie hält.

VHS-Dozent Michael Koerfer (rechts) zeigt den Informatik-Schülern Michel, Ann-Kathrin und Alina (v.l.) wie eine Festplatte aussieht und erklärt ihnen, wie lange sie hält.

Foto: Armin Fischer

Eine Präsentation am Computer selber erstellen, SerienMails verfassen oder gekonnter Umgang mit Textverarbeitung sind Fertigkeiten, ohne die heutzutage im Beruf kaum noch jemand auskommt. Weil diese Basics im Rahmen des normalen Unterrichts aber nicht vermittelt werden, bietet die Volkshochschule Rheinberger Hauptschülern nun einen entsprechenden Kursus an. Ziel ist es, das von der EU zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit ins Leben gerufene und europaweit anerkannte Zertifikat "XPert" zu erlangen.

"Wir möchten Grundlagen dafür schaffen, dass Schüler ansprechende Bewerbungsmappen selbstständig erstellen können", sagt Ralf Keusemann, Beratungslehrer mit dem Schwerpunkt Ausbildung. 2640 Euro kostet dieses Fortbildungsseminar für die zehn teilnehmenden Schüler. Geld, das nach den Erfahrungen von VHS-Mitarbeiterin Nicole Bobek von den Eltern nicht aufgebracht werden kann. Dass der Kurs dennoch stattfindet, verdanken VHS und Hauptschule der Firma Solvay, die die Kosten in voller Höhe übernimmt.

Für das Unternehmen ist es unerheblich, ob die Bewerber von der Hauptschule oder einer anderen Schule kommen. "Es zählt nur die Leistung, ein guter Dreier-Kandidat, der von der Hauptschule kommt, hat durchaus Chancen", verspricht Guido Rademacher von der Abteilung Personal- und Ausbildungswesen des Rheinberger Solvay-Werkes. Auch wenn der Betrieb überwiegend Chemikanten, Elektroniker und Industriemechaniker einstellt, sind Kenntnisse der wichtigsten Büro-Software unabdingbar. "Unsere Mitarbeiter im gewerblichen Bereich kommen immer wieder an den Punkt, ihre Planung mittels einer Präsentation vorzustellen. Diese Grundlagenkenntnisse erwarten wir", so Rademacher.

Am Ende des Seminars steht eine Prüfung. Die wird zwar vor Ort abgenommen, die Auswertung der Ergebnisse übernehmen allerdings externe Gutachter. Nicole Bobek freut sich nicht nur über ein gesteigertes Selbstwertgefühl der Jugendlichen, sie sieht noch einen weiteren Vorteil: "Mit dem Zertifikat erhöhen sich die Chancen deutlich, einen Ausbildungsplatz zu bekommen."

Einiges von dem, was die Schüler hier lernen, kennen sie bereits. Dennoch bietet sich noch genügend Lernpotential, so Phillip Stroinsky: "Wir lernen hier sehr viele Details, sehen den Programmen praktisch unter die Motorhaube. Das ist ungeheuer spannend." Im kommenden Monat möchte der 17-Jährige seine Bewerbungsmappe erstellen. Bestens gerüstet ist er bis dahin.

(erko)
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