Rheinberg Concordia am Ziel angelangt - barrierefrei

Rheinberg · Ossenberger Klub wird jetzt als erster Sportverein in Nordrhein-Westfalen mit der VdK-Plakette ausgezeichnet.

 Das Sportcenter Concordia ist barrierefrei: Horst Vöge, Vorsitzender des VdK Niederrhein, ließ sich von Burkhard Kretschmer, Vorsitzender der Concordia, das Gebäude mit dem behindertengerechten WC und der rollstuhltauglichen Dusche mit Notknopf zeigen.

Das Sportcenter Concordia ist barrierefrei: Horst Vöge, Vorsitzender des VdK Niederrhein, ließ sich von Burkhard Kretschmer, Vorsitzender der Concordia, das Gebäude mit dem behindertengerechten WC und der rollstuhltauglichen Dusche mit Notknopf zeigen.

Foto: Ostermann

"Jetzt sind wir endlich am Ziel angekommen", sagt Burkhard Kretschmer, Vorsitzender des Sportvereins Concordia Ossenberg. Mit der Eröffnung der neuen Umkleidekabinen am 9. Januar 2013 hat sich der vor allem im Breiten- und Reha-Sport aktive Verein zum Ziel gesetzt, absolut barrierefrei zu sein. Vom Sozialverband VdK werden diese Bemühungen jetzt anerkannt: Im Rahmen seines Tages der offenen Tür am Samstag, 22. August, erhält der Verein die begehrte Plakette mit der Aufschrift "Barrierefrei".

Damit erfüllen die Ossenberger nicht nur die strengen Auflagen des Verbandes, sondern nehmen zugleich eine Sonderstellung im Land ein. "Concordia Ossenberg ist der erste Sportverein in Nordrhein-Westfalen, der diese Plakette bekommt", berichtet Horst Vöge, stellvertretender VdK-Landesvorsitzender. Warum das so ist, zeigt ein Blick auf die 78 Punkte umfassende Checkliste "Barrierefreie Gebäude", deren Anforderungen wie rutschfeste Rampen oder sich automatisch öffnende Eingangstüren allesamt erfüllt werden müssen. Aber längst nicht alle Bedingungen scheinen auf den ersten Blick notwendig.

"Unsere Raumtemperatur war zu großen Schwankungen ausgesetzt, die Hitze macht gerade älteren Menschen sehr zu schaffen. Mit so genannten Klima-Splitgeräten haben wir das in den Griff gekriegt", erläutert Kretschmer. Daneben standen die Gestaltung einer kontrastreichen Lebensumgebung oder farbig gestaltete Dusch-Senken statt der herkömmlichen weißen Duschtassen im Anforderungskatalog.

Weil das Vereinsheim der örtlichen Concordia früher mal die Wallacher Grundschule gewesen ist mit einer völlig anderen Innenraumgestaltung, standen umfangreiche Umbauarbeiten speziell im Sanitärbereich an. Jetzt wirken großzügig geschnittene Badezimmer mit farbig markiertem Duschbereich und Klappsitzen für Menschen mit Behinderung geradezu einladend.

Die müssen übrigens nicht unbedingt Vereinsmitglied sein oder Sport treiben. "Wir sind im Behinderten-Netzwerk ,Nette Toilette' gemeldet. Über eine App erfährt man den Weg zu uns", sagt Burkhard Kretschmer. Horst Vöge betont, dass der Fokus des VdK keineswegs allein auf Rollstuhlfahrer gerichtet sei: "Wir müssen zunehmend die Belange der älteren Menschen berücksichtigen. Schon in 15 Jahren wird der Anteil der über 65-Jährigen in der Gesellschaft um 50 Prozent höher sein als heute."

Von der Barrierefreiheit profitieren aber in erster Linie der Verein und seine Mitglieder. Zwölf Reha-Gruppen mit den Schwerpunkten Orthopädie, Herz, Krebs und Schlaganfall trainieren im Haus an der Kapellenfeldstraße, weitere sieben Sportgruppen sind für Menschen ab dem 60. Lebensjahr eingerichtet worden. Dazu besuchen in dem Projekt mit dem originellen Titel "Concordia to go" ausgebildete Trainer das Caritas-Wohnheim und die Caritas Werkstätten. In Ossenberg weiß man, was Barrierefreiheit bedeutet.

(erko)
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