Alpen Das Dorf Alpen freut sich auf St. Martin

Alpen · Die Sammler sind unterwegs von Haus zu Haus. Martinskomitee bittet um Unterstützung. 1500 Tüten werden gefüllt.

 Seit 30 Jahren steigt Kurt Verhülsdonk alle Jahre wieder als St. Martin auf den Schimmel. Bald ist es wieder soweit.

Seit 30 Jahren steigt Kurt Verhülsdonk alle Jahre wieder als St. Martin auf den Schimmel. Bald ist es wieder soweit.

Foto: Fischer, Armin (arfi)

Noch ist es ein paar Tage hin, bis Kurt Verhülsdonk wie seit 30 Jahren immer wieder in die Rolle des St. Martin schlüpft und den Schimmel besteigt, um hoch zu Ross den Zug der singenden Kinder und ihrer Begleiter anzuführen. Doch schon in diesen Tagen sind Mitglieder des Martins-Komitees Alpen - eine Gruppe der KAB St. Josef - unterwegs von Tür zu Tür, um Spenden zu sammeln, damit jedes Kind und alle Senioren nach dem Zug eine Brezel und ein mit Leckereien gefüllte Tüte bekommen. Süßigkeiten für Kinder, Spekulatius und Kaffee für die Alten. Beim Martinszug, der sich in Alpen traditionell am 12. November - diesmal ein Donnerstag - in Bewegung setzt, also am Tag nach dem eigentlichen Festtag.

Das rund 50 Mitglieder starke Martinskomitee ist auf Spenden angewiesen. Schließlich müssen rund 1500 Tüten bestückt und die Bäcker, die die Brezel in den Ofen schieben, bezahlt werden. "Anspruch" auf eine Tüte haben Kinder vom zweiten Lebensjahr an bis zu den Viertklässlern. Senioren bekommen eine Martinsgabe, sobald sie 75 Jahre alt sind, also ab Jahrgang 1940, erläutert Hubert Giesen, bis vor drei Jahren fast drei Jahrzehnte Vorsitzender des Komitees.

Der "Martinsmacher" gibt als Berater des Vorstandes wertvolle Tipps für einen reibungslosen Ablauf der stimmungsvollen Großveranstaltung. Die erfordert erheblichen logistischen Aufwand in der Vorbereitung aber auch am Tag des Martinszuges selbst. Morgens bringen die Helfer die Tüten ab 9 Uhr zu den Senioren nach Hause. Um 10 Uhr beginnt die Martinsfeier für die Senioren im Marienstift, die vom Akkordeon-Orchester Xanten mitgestaltet wird. Kindergartenkinder bringen den alten Leuten ein Ständchen. Diesmal sind die St.-Ulrich-Kinder von nebenan an der Reihe. Die Kleinen müssen nur mal eben über die Straße, um den Bewohnern des Stifts eine große Freude zu machen. Das Martinskomitee unterstützt die Kinder auch finanziell, damit alle eine schöne Fackel basteln können. Grundschulen und Kindergärten bekommen eine Finanzspritze für die anfallenden Materialkosten.

Los geht's am 12. November zunächst mit dem kleinen Fackelzug um 17.15 Uhr vom Kindergarten St. Ulrich bis zur Grundschule Zum Wald. Von dort setzt sich der Zug durchs Dorf in Bewegung. Stationen: Adenauer-, Willy-Brandt-Platz, Tannenweg, Die Huf, Bergstraße, Die Schraag, Lauerbrück, Ulrichstraße bis Marienstift. Anwohner werden gebeten, den Zugweg mit Lichterglanz zu füllen.

Der Park des Stifts ist eine klasse Kulisse für die Mantelteilung. Zurück geht's über Ulrich- und Rathausstraße zur Grundschule, wo die Schüler ihre Tüten in Empfang nehmen. Vier Musikzüge sorgen dafür, dass die Kinder beim Gang mit ihrer Laternen nicht "rabimmel, rabammel, rabumm" aus dem Takt kommen: die Tambourkorps Bönninghardt und Millingen, der Musikverein Menzelen und die Niederrhein-Musikanten. Für den Fall der Fälle marschieren Feuerwehrleute mit Pechfackeln, das DRK und die Polizei mit. Die machen das gern, auch wenn's für Ordnungskräfte keine Tüte gibt. Die gibt's nur für den Hauptdarsteller: St. Martin darf nicht leer ausgehen. Sein Schimmel bekommt eine Extra-Portion Hafer - gebacken als Brezel.

(RP)
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