Rheinberg Das Herz von Wallach ist der Dorfplatz

Rheinberg · "Unser Dorf hat Zukunft": Kreis-Bewertungskommission besuchte gestern als letzte Station den Rheinberger Stadtteil.

 Pastorin Ulrike Thölke (rechts) mit der Kommission vor dem Evangelischen Gemeindehaus in Wallach.

Pastorin Ulrike Thölke (rechts) mit der Kommission vor dem Evangelischen Gemeindehaus in Wallach.

Foto: Armin Fischer

Der Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" ging gestern mit einem Besuch der Prüfungskommission in Wallach zu Ende. "Wir freuen uns, dass Wallach als einzige der zwölf Rheinberger Ortschaften an dem Wettbewerb teilnimmt", erklärte Bürgermeister Hans-Theo Mennicken. Für Hans-Joachim Günther lohnt sich die Teilnahme in jedem Fall: "Ohne diesen Wettbewerb hätten wir unser Dorf in den vergangenen Jahren nicht so entwickeln können. Wir haben dabei erfahren, welche Möglichkeiten der Dorfgestaltung es gibt und wie man an welche Fördermittel kommt", bestätigt der Vorsitzende des Bürgerschützenvereins.

Beides war wichtig bei der Neugestaltung einer attraktiven und lebendigen Dorfmitte. "Altes bewahren - Neues gestalten" lautete dabei das Motto der Wallacher. Neben einem neuen, modernen und multifunktionalen Gemeindehaus mit einem großen, 140 Personen fassenden Saal zählt dazu die Restauration der aus dem Jahre 1446 stammenden Kirche und des alten Schulgebäudes nebenan. Das dient nach der Schließung der letzten Gaststätte als Unterkunft für Vereine und bietet Familien und Pumpennachbarschaften die Gelegenheit für gesellige Abende. Das Beste daran: Dank des ehrenamtlichen Engagements der Bürger trägt es sich selbst.

Die Wallacher kümmern sich aber nicht nur um das ehemalige Schulgebäude, sondern übernehmen in Gemeinschaftsaktionen den Heckenschnitt, die Pflege und Instandhaltung des Dorfplatzes und vieles mehr. Zum Ausgleich finden im Herzen Wallachs zahlreiche Veranstaltungen wie der Dorfgemeinschaftstag, das Herbstfest und das Lichterfest statt. So entstand in Wallach im Laufe der Jahre ein einzigartiges Gemeinschaftsgefühl. Und weil sich in Wallach alles um die "Neue Mitte" abspielt, verzichtete man darauf, die Prüfungskommission mit dem Bus durch den Ort zu fahren. Stattdessen erläuterte Günther die Vorzüge des Rheindorfes anhand von Luftaufnahmen. Auf diese Weise erhielt die Biogasanlage in der untergehenden Abendsonne einen geradezu romantischen Anstrich oder repräsentierte das "Große Meer" auf dem ehemaligen Ziegeleigelände am Breiten Weg hinter der Kulisse der alten Werkssiedlung die ganze dörfliche Idylle.

Auch wenn Wallach nicht gerade über eine gut ausgebildete Infrastruktur verfügt - vor allem die mangelhafte Anbindung an den ÖPNV wurde beklagt - konnte das Dorf doch mit einer erstklassig ausgestatten Grundschule und der Awo-Kindertagesstätte punkten, die zum Haus der Familie erweitert wurde und einen ausgezeichneten Ruf genießt.

(erko)
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