Alpen Das Hotel Bönninghardt soll eine Pflegeeinrichtung werden

Alpen · Nutzungsänderung beantragt: Verwaltung will zunächst abwarten, fürchtet aber De-facto-Dauerwohnsitze im Außenbereich.

 Das Hotel Bönninghardt soll zu einer privaten Pflegediensteinrichtung werden - so ist jedenfalls der Plan.

Das Hotel Bönninghardt soll zu einer privaten Pflegediensteinrichtung werden - so ist jedenfalls der Plan.

Foto: Armin Fischer

Das Hotel Bönninghardt im Bereich Metzekath soll ein Haus für betreutes Wohnen werden und nach Möglichkeit künftig eine Tagespflege beherbergen. Eine entsprechende Bauvoranfrage ist beim Kreis Wesel eingegangen und beschäftigt nun am Dienstag, 30. August, 17 Uhr, den Bau- und Planungsausschuss in Alpen. Im Rathaus betrachtet man die Pläne zwar mit Skepsis, schlägt aber dem Aussschuss vor, sich noch mit einer Stellungnahme zurückzuhalten, bis die Bewertung durch die Heimaufsicht des Kreises Wesel vorliegt.

Das Grundstück liegt im ländlichen Außenbereich, der hier, wie aus der Sitzungsvorlage hervorgeht, als landwirtschaftliche Nutzfläche ausgewiesen ist. Dort existiert seit Jahrzehnten eine Gaststätte, in der sich Hotelbetrieb entwickelt hat. Die Erweiterung des Herbergsbetriebes durch den Bau eines Gästehauses sei genehmigt worden, weil das Gasthaus Bestandsschutz genieße. Die Erweiterung soll sich aber über Jahre hingezogen haben und bislang nicht über den Status eines Rohbaus hinausgekommen sein. Nun seien Pläne eingereicht worden, die einen Wechsel vom Hotel zu einer privat geführten Pflegediensteinrichtung vorsehen. Im Erdgeschoss des Haupthauses solle eine Tagespflege mit Personal- und Wirtschaftsräumen einziehen. Die Gästezimmer im Obergeschoss sollen zu Appartements mit Dusche/WC und Küchenzeile umgebaut werden - wie sie auch im angrenzenden Gästehaus entstehen sollen. Die Appartements sollen vermietet werden. Bewohner können Pflegedienstleistungen in Anspruch nehmen und hier ihren Wohnsitz anmelden.

Da steckt das Problem: Dauerwohnen im Außenbereich sei rechtlich tabu. Hier aber öffne sich die Tür für ein De-facto-Mehrfamilienhaus. Der Plan widerspräche zudem der Vorgabe, betreutes Wohnen vornehmlich da anzusiedeln, wo eine entsprechende Infrastruktur (Ärzte, Apotheken, Banken, Einkaufsmöglichkeiten, Nahverkehrsanschluss, Sport- und Kulturstätten) vorhanden sei.

Die Bauaufsicht des Kreises, so die Vorlage, teile die Sorge der Alpener Verwaltung, dass es sich bei der Vermietung von Hotelzimmern zwar um eine gewerbliche Nutzung handele, die Bestandsschutz genieße. "Von daher sei nach dortiger Auffassung auch eine Vermietung zur Tagespflege beziehungsweise zu betreutem Wohnen möglich", so das Bauamt. Aber auch die Bauaufsicht habe erhebliche Bedenken wegen drohender Dauerwohnsitze.

Nun ist die Heimaufsicht am Zuge. Ihre Stellungnahme liegt noch nicht vor. Daher will man im Rathaus auch noch keine offizielle Stellungnahme abgeben.

(RP)
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